Offener Brief in Chemnitz erlangt mehr als Tausend Unterstützer

Corona Chemnitzer Initiative verlangt klare Ansage der sächsischen Landesregierung

Eine Chemnitzer Initiative verlangt eine klare Ansage der sächsischen Landesregierung, da die Demos hauptsächlich von Rechtsextremisten organisiert werden und Angriffe auf die Polizei stattfinden. Anfang Dezember wurde ein Aufruf des Netzwerks "Chemnitz für Menschlichkeit" gestartet, den bisher mehr als 1.000 Unterstützer unterschrieben haben. In diesem Brief verlangen die Initiatoren vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), "den wöchentlich stattfindenden Demonstrationen und der damit verbundenen rechten Gewalt und Hetze entschieden und konsequent entgegenzutreten".

 

Kommunikation wird immer aggressiver

Da die Musikpädagogin Nancy Gibson schon seit Jahren beobachtet, wie die Kommunikation immer aggressiver wird, hat sie den Offenen Brief unterzeichnet. Sie sagte:"Ich kenne Leute in Verantwortungspositionen, die momentan richtig verzweifeln. Sie werden so aggressiv angegangen, dass sie um ihre eigne Sicherheit bangen müssen." Gibson glaubt, den Extremisten gehe es nur darum, "etwas kaputt zu machen". Deshalb seien sie auch gegen das Projekt der Kulturhauptstadt 2025. Umso wichtiger sei es, diese Leute in die Schranken zu weisen.

 

Menschen sind laute Minderheit

Sebastian Thieswald glaubt, die Menschen auf den Anti-Coronamaßnahmen-Demos seien eine laute Minderheit: "Ich habe grundsätzlich etwas gegen Antisemitismus und gegen Fremdenfeindlichkeit. Ich habe nichts gegen Demokratie. Aber was dort bei diesen sogenannten Spaziergängen passiert, ist eine Instrumentalisierung. Und dagegen müssen wir aufstehen und die leise Mehrheit muss laut werden." Thieswald möchte, dass jemand, der nach Chemnitz kommt, merkt, dass es eine offene, freundliche und weltoffene Stadt sei, in der es sich lohne zu leben.

Die Chemnitzer Puppenspielerin Gundula Hoffmann hat ebenso unterschrieben, um zu zeigen, dass Bedrohungen wie gegen Ministerpräsident Kretschmer oder Sozialministerin Köpping nicht hinnehmbar sind: "Natürlich geht es um gegenseitigen Respekt und darum, dass alle Meinungen in einer Demokratie ihren Platz haben sollten. Aber dabei darf die Menschenwürde nicht verletzt werden." Gerade die Ereignisse 2018 in Chemnitz hätten deutlich gemacht, dass man unsolidarischem Verhalten entgegenwirken müsse. Hoffmann ist überzeugt, in ihrer Stadt gebe es ganz viele Menschen, die nicht die Haltung der "Spaziergänger" teilten.



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