Während das Wochenende ganz im Zeichen des BBL POKAL FINAL FOURS steht, bei dem München, Berlin, Ulm und Göttingen den ersten Titel der Saison ausspielen, geht es für die NINERS schon am Montag wieder auf Korbjagd. Dann empfängt die "Orange Army" um 20:30 Uhr die formstärkste Mannschaft der easyCredit Basketball Bundesliga, die Hamburg Towers, in der Messe Chemnitz. Das Team aus der Hansestadt konnte zuletzt neun Spiele in Serie gewinnen und dabei unter anderem auch den FC Bayern, Oldenburg und sogar zweimal ALBA Berlin schlagen. "Hamburg hat richtig Fahrt aufgenommen und ist aktuell deutlich stärker als bei unserem ersten Duell", glaubt NINERS-Coach Rodrigo Pastore nicht, dass sich die Nordlichter noch einmal so wie im Dezember überrumpeln lassen, als Chemnitz mit einem 95:75 die Punkte aus Hamburg entführte.
Die Saison brachte viele Ausfälle mit sich
Zum damaligen Überraschungssieg steuerten mit Wes Clark, Joe Lawson und Niklas Wimberg drei Akteure satte 37 Zähler bei, die aktuell nicht (mehr) im Kader stehen. Während Clark bekanntermaßen nach Italien wechselte, sind Lawson (Achillessehne) und Wimberg (Oberschenkel) verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt. "Das hat natürlich einen Einfluss auf die Qualität und Tiefe unseres Kaders. Aber wir werden schon die ganze Saison von diversen Ausfällen begleitet und müssen immer wieder neue Lösungen finden. So gehen wir es auch dieses Mal an und beim letzten Heimspiel gegen Crailsheim haben die verbliebenen Jungs über weite Strecken einen guten Job gemacht", war Pastore mit dem Auftritt seines Teams zufrieden.
Spiel gegen Hamburg stellt starke Herausforderung dar
Gleichwohl müssen die NINERS am Montag wohl am obersten Limit spielen, um gegen Hamburg eine reelle Chance zu haben. Denn kein anderes BBL-Team trumpfte in den vergangenen Wochen so stark auf wie die Towers. Neun Siege in Serie mit durchschnittlich mehr als zehn Punkten Vorsprung, darunter fünf Erfolge gegen direkte Playoffkontrahenten. "Und sie haben ihre Gegner in jenen Partien im Schnitt unter 75 Zählern gehalten. Das ist vor allem defensiv eine beeindruckende Konstanz", zieht Pastore seinen Hut vor den Towers und ihrem Trainer Pedro Calles. Die Handschrift des 37-jährigen Spaniers, der in den beiden Vorjahren Vechta in die Playoffs führte und erst im Sommer nach Hamburg wechselte, ist mittlerweile deutlich zu erkennen.
Über das Team und Spielverhalten der Hamburger Towers
Neben druckvoller Defensive zeichnet die Hamburger vor allem eine ausgewogene Offensive aus, in welcher Centerspieler und Topscorer Maik Kotsar (14.4 Punkte pro Partie), Athletikwunder Kameron Taylor (14.2) oder auch der wieselflinke Pointguard TJ Shorts (13.6) oftmals aggressiv das Brett attackieren, während Terry Allen (11.5), Jordan Swing (10.5) oder Bryce Taylor (6.0) sehr hochprozentig von außen treffen. Justus Hollatz (5.8), Zach Cuthbertson (4.0), Max DiLeo (3.5) und Marvin Ogunsipe (2.4) sorgen für die nötige Tiefe. Auffällig ist zudem, dass jene zehn Hauptleistungsträger im Saisonverlauf 269 von 280 möglichen Einsätzen bestreiten konnten. "Das Zusammenspiel der Towers funktioniert dementsprechend herausragend gut und wir müssen an beiden Enden des Feldes sehr viel investieren, um sie ins Wanken zu bringen", prognostiziert Pastore.
erschienen am 16.04.2021