Chemnitz . Am Klinikum Chemnitz gibt es jetzt ein Zentrum für Palliativmedizin. Damit wird die bisherige palliativmedizinische Versorgung erweitert und schrittweise an die Erfordernisse eines Krankenhauses der Maximalversorgung mit großem onkologischem Zentrum sowie an den wachsenden Bedarf in der Region angepasst.

Was bedeutet Palliativ?

In der Palliativmedizin werden Patienten mit lebensbegrenzenden Erkrankungen in allen Phasen der Erkrankung und unabhängig von ihrer verbleibenden Lebenszeit behandelt.

Weitere ambulante Versorgung für 2024 geplant

Bislang gab es am Klinikum eine Palliativstation sowie ein Palliativdienst-Team, das schwerkranke Patienten in den Fachkliniken aufsucht und palliativmedizinisch mitbetreut. Für 2024 ist der Aufbau ambulanter Versorgungsstrukturen geplant. Bereits in diesem Jahr nimmt ein zweites Palliativdienstteam seine Arbeit auf. Weiterhin soll ein neues Behandlungskonzept eingeführt werden, das zunehmend Methoden der Komplementärmedizin in Ergänzung zur Schulmedizin einbezieht, um die ganzheitliche Versorgung von Palliativpatienten zu verbessern.

Ziel: Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität

"Bei Palliativmedizin denken die meisten an Sterbebegleitung. Doch diese Fachdisziplin vermag viel mehr und lange vor dem Lebensende", sagt Jörg Hielscher, Leiter des Zentrums für Palliativmedizin. "Unser Ziel im Zentrum für Palliativmedizin ist, dass Patienten in den für ihre Erkrankungssituation bestmöglichen Zustand gelangen sowie körperlich und seelisch in die Lage kommen, die zur Verfügung stehenden therapeutischen Möglichkeiten wahrzunehmen. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Verlängerung der Lebenszeit um jeden Preis, sondern auf dem Erhalt und der Verbesserung der Lebensqualität." Rund 95 Prozent der Patienten, die im Zentrum für Palliativmedizin betreut werden, haben eine Krebserkrankung.