Neue Fußgängerbrücke in Altchemnitz: Einfädeln im XXL-Format

Chemnitz . 

Viele Jahrzehnte war es eines der am meisten besuchten Freibäder von Chemnitz: das Flussbad Altchemnitz. Nach dem Rückbau vor mehr als 20 Jahren erinnert heute nichts mehr an diese Tradition. Als eine der 30 Interventionsflächen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 wird das Areal in diesem Jahr aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Dafür rollte am Dienstag schweres Gerät an, um eine rund 61 Meter lange Stahlkonstruktion einzufädeln. Mit Errichtung der Fußgängerbrücke über die Chemnitz wird mehr als 20 Jahre nach dem Rückbau wieder eine Verbindung zwischen dem südlichen Teil des Stadtparks und den Siedlungsstrukturen östlich des Flusses herstellt.

Teil des Projektes "Stadt am Fluss"

Der Bereich ehemaliges Flußbad Altchemnitz ist Teil des Kulturhauptstadt-Projektes "Stadt am Fluss", bei dem verschiedene Fließgewässer in der Stadt wieder erlebbar gemacht werden. Unter Einhaltung des Naturschutzes entsteht in Altchemnitz ein neuer Freizeit- und Erholungsort. Zwischen der Schulstraße und dem Stadtpark werden zusätzlich verschieden nutzbare Aufenthaltsbereiche geschaffen. Im Eingangsbereich an der Schulstraße ist zudem ein dynamischer und aktiver Ort des Sports geplant. Im Bereich des Stadtparks hingegen laden künftig individuelle Sitzelemente und gestalterische Akzente in Anlehnung an das ehemalige Flussbad zum Verweilen und Erholen ein. Besonderes Augenmerk wird auf eine nachhaltige und ökologische Grünpflege dieses Stadtparkteils gelegt - auch über das Kulturhauptstadtjahr 2025 hinaus.

Symbiose von Erholung und Naturschutz

Der südliche Stadtpark wurde ab 1910 von Gartenbaudirektor Otto Werner angelegt und stellt einen "grünen Korridor" aus der Chemnitzer Innenstadt bis ins Erzgebirgsvorland dar. Der Bereich südlich des heutigen Südrings wurde kriegsbedingt nicht fertig gestellt und später als Altchemnitzer Flussbad genutzt. Im Jahr 1922 wurde das "Fluss,- Luft-, Sonnen- und Schwimmbad" an der Chemnitz eröffnet. Nach der Aufgabe des Flussbades und dem Abbruch der dortigen Fußgängerbrücke war dieser Stadtparkteil nur noch eingeschränkt der Erholung zugänglich und wies - auch aus ökologischer Sicht - deutliche Pflegedefizite auf. Künftig sollen Erholung, Hochwasserschutz und Naturschutz hier dauerhaft eine fruchtbare Symbiose eingehen.