Nachdem es bereits Anfang Mai Nachwuchs bei den Wisenten im Wildgatter Oberrabenstein gab, wurde am 22. Juni ein weiteres Kalb geboren. Mutter ist die Leitkuh "Onia" und Vater der vierjährige "Spakko", der erst seit dem vergangenen Sommer im Wildgatter lebt. Die Brunft findet bei den Wisenten in der Regel von August bis Oktober statt, und nach rund neun Monaten kommt ein Kalb zur Welt.
Jüngster Nachwuchs heißt Orkan
Wisente werden im Tierpark Chemnitz bzw. Wildgatter Oberrabenstein schon seit den 1980er-Jahren gehalten und gezüchtet. Alle Wisente, die im Wildgatter auf die Welt kommen, haben die Anfangsbuchstaben "Or" für Oberrabenstein im Namen. Bei dem jüngsten Nachwuchs im Wildgatter handelt es sich um ein männliches Tier, das nun den Namen "Orkan" trägt, da seine Geburt an einem stürmischen Abend stattfand.
Wisente sind die einzig überlebenden Wildrinder
Wisente sind die größten europäischen Landsäugetiere. Bullen können bis zu 1000 Kilogramm schwer werden, Kühe erreichen ein Gewicht von 600 Kilogramm. Nach der Ausrottung des Auerochsen sind sie die einzigen überlebenden Wildrinder Europas. Mit Hausrindern, deren Stammvater der Auerochse war, sind Wisente allerdings nicht näher verwandt. Sie stehen dem Amerikanischen Bison am nächsten. Aus diesem Grund werden Wisente auch als Europäischer Bison bezeichnet.
Kurz vor der Ausrottung
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen die Wisente kurz vor der Ausrottung. Durch gemeinsame Anstrengungen zoologischer Einrichtungen und weniger Privathalter konnten sie gerettet und in verschiedenen Ländern wiederangesiedelt werden.
Heute mehr als 8000 Tiere
Heute gibt es wieder mehr als 8000 Tiere, von denen ein Drittel in Zoos und Wildparks lebt. Der Tierpark Chemnitz hat bereits drei Wisentkühe aus dem Wildgatter in ein Wiederauswilderungsprojekt im Kaukasus abgegeben.