Auch über 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es für den Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen (KMBD) viel zu tun. Allein im vergangenen Jahr wurden im Freistaat insgesamt mehr als 120 Tonnen Kampfmittel aufgefunden, die Spezialisten zu 670 Einsätzen gerufen.

Abwurfmunition verdoppelt

Der größte Anteil der aufgefundenen Kampfmittel entfällt auf Artilleriemunition (rund 97.000 Kilogramm) und Abwurfmunition (rund 20.000 Kilogramm). Gleichzeitig kann im Vergleich zum Vorjahr 2020 ein leichter Rückgang bei den Funden von Artilleriemunition, Nahkampfmitteln, Waffen sowie bei den Sprengstoffen verzeichnet werden. Eine Verdopplung der Funde ergab sich im Bereich der Abwurfmunition.

35 Sprengungen in 2021

Nicht immer seien die aufgefundenen Kampfmittel transportfähig und können geborgen und in der hauseigenen, modernen Kampfmittelzerlegeeinrichtung vernichtet werden. Dann wird zunächst eine Entschärfung oder gar die Sprengung am Fundort notwendig. Im vergangenen Jahr konnten fünf Bomben von den Mitarbeitern des KMBD entschärft werden. 35 Sprengungen mussten direkt am Fundort vorgenommen werden. Zu den besonderen Arten von Einsatzfällen zählen neben einer sehr seltenen Flammölbombensprengung in Nossen auch die fünf Tauchgänge der Einsatztaucher des KMBD im vergangenen Jahr auf der vorbeugenden Suche nach Kampfmitteln in der Elbe.

Verhalten beim Auffinden von Fundmunition

Sollten Privatpersonen in Wald und Flur oder gar dem eigenen Garten einen ungewöhnlichen Gegenstand finden, der den Verdacht auf Fundmunition erregt, sollte dieser nicht berührt werden. Die Fundstelle sollte gut sichtbar gesichert und die nächste Polizeidienststelle unter 110 informiert werden. Aktuelle Zahlen zu den Einsätzen und Funden aus dem Jahr 2021 unter polizei.sachsen.de.