Mitarbeiter der Sparkasse Chemnitz konnten am Mittwoch, zwei Betrugsversuche an Chemnitzer Senioren in letzter Sekunde verhindern. Ein 88-Jähriger und eine 83-Jährige erhielten jeweils am Mittwochvormittag einen Telefonanruf. Die Anrufer teilte beiden mit, dass ein Familienangehöriger einen Unfall hatte und jetzt eine hohe Geldsumme in bar für die Bezahlung einer Kaution am Amtsgericht Chemnitz benötigt.
Aufmerksame Mitarbeiter
"Beide Kunden kamen fast zeitgleich in unsere Filialen am Zöllnerplatz und auf dem Sonnenberg. Von der 83-jährigen Kundin forderten die Täter 35.000 Euro, vom 88-jährigen Kunden 20.000 Euro", so Dr. Michael Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz. "Sie erzählten unseren Mitarbeiterinnen, dass ein Familienangehöriger einen Unfall verursacht hat und das Geld dringend in bar beim Amtsgericht Chemnitz eingezahlt werden muss.""Unsere Mitarbeiter sind bei hohen Barabhebungen sensibilisiert. Sie fragen nach den Beweggründen. Manche Kunden finden die Frage zwar störend und zeigen oftmals wenig Verständnis. Die Nachfragen dienen jedoch nur zur Sicherheit unserer Kunden. Die beiden aktuellen Fälle zeigen, dass diese Fragen wichtig sind", so Dr. Michael Kreuzkamp weiter.
Telefonanrufe klärten die Situation
"Wir sind froh, dass wir wieder zwei Senioren vor dem Verlust ihres Vermögens bewahren konnten", hebt Dr. Michael Kreuzkamp hervor. "Ein großes Dankeschön geht natürlich auch an unsere sehr aufmerksamen Mitarbeiterinnen, die den Betrug verhindert haben." In der Filiale am Zöllnerplatz konnte die Sparkassen-Mitarbeiterin die aufgeregte Kundin dazu bewegen, ihren Familienangehörigen anzurufen. Dieser bestätigte, dass er keinen Unfall hatte und auch kein Geld für eine Kaution benötigt. "Ähnlich ging auch unsere Mitarbeiterin in der Filiale Sonnenberg vor. Leider war der Angehörige telefonisch nicht erreichbar. Sie überzeugt ihren Kunden deshalb das Amtsgericht Chemnitz anzurufen", erzählt Dr. Michael Kreuzkamp weiter. Die Mitarbeiter des Amtsgerichts Chemnitz bestätigten den Verdacht eines Betrugsversuches. Die hinzugerufene Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nicht der erste Vorfall
Bereits in den vergangenen Jahren konnten Mitarbeiter der Sparkasse Chemnitz Kunden vor dem Enkeltrick und vor Schäden von bis zu 80.000 Euro bewahren. Dr. Michael Kreuzkamp rät: "Seien Sie am Telefon misstrauisch. Täter rufen gezielt ältere Menschen an. Sie geben sich diesen gegenüber als Polizisten oder Verwandte, zum Beispiel als Nichte oder Enkel, oder als gute, alte Freunde aus. Sie täuschen vor, dass sich ein Familienangehöriger in einer akuten finanziellen Notlage befindet. Meist sind die Täter sehr gut geschult und setzen ihre Opfer durch die einstudierte Gesprächstaktik sehr unter Druck. In Zweifelsfällen sprechen Sie nahe Familienangehörige oder unsere Mitarbeiter an und kontaktieren Sie die Polizei." Die Täter nutzen die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft der älteren Menschen gezielt aus, um an deren Ersparnisse zu gelangen. Auf diese Weise verlieren die Opfer nicht selten mehrere tausend Euro.
erschienen am 11.01.2023