Messerangriff von Chemnitz: Urteil im Fall Daniel H. verkündet

Anklage Alaa S. soll den 35-jährigen Daniel H. getötet haben

Der 23-Jährige Alaa S. wurde am Donnerstag zu einer Haftstrafe von 9 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung wurde der Syrer vom Landgericht Chemnitz schuldig gesprochen. Der Prozess hatte aus Sicherheitsgründen in Dresden stattgefunden.

Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft eine Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Jahren gefordert. Die Vertreter der Nebenklage forderten sogar eine Gesamtfreiheitsstrafe von elf Jahren. Der Richterspruch kam nun unerwartet zeitig - die Termine waren bis Ende Oktober festgelegt. Im März hatte der Prozess gegen Alaa S. begonnen.

 

Alaa S. soll gemeinsam mit einem noch flüchtigen Iraker am 26. August 2018 den 35 Jahre alten Daniel H. in Chemnitz erstochen haben. In Chemnitz war es nach der Tat zu fremdenfeindlichen Übergriffen und Demonstrationen gekommen. Am Sonntag hat die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Bewegung "Pro Chemnitz" zu einer Kundgebung aufgerufen.

Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sagte heute dazu: "Es gibt ein Urteil. Das haben wir alle zu respektieren, ich auch, weil wir alle in einem Rechtsstaat leben. Wie hat sich Chemnitz in diesem Jahr verändert? Das Verbrechen und die Ereignisse danach haben viele Chemnitzer betroffen gemacht. Die plötzliche überregionale Aufmerksamkeit - fokussiert auf die Bilder vor dem Karl-Marx-Kopf - haben unserer Stadt sehr geschadet. [...] Chemnitz war eine Mischung aus Traurigkeit und Angst - aber auch aus Aufstehen und Mut."



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