Chemnitz. Wenn denkmalgeschützte Bauwerke beleuchtet werden, sollten die Leuchtsysteme möglichst filigran gestaltet sein, um den Blick auf architektonische Details des Gebäudes nicht zu beeinträchtigen. Auch im Eventbereich ist es oft besser, auf eine großflächige Beleuchtung mit riesigen Scheinwerfern zu verzichten - auch aus energetischen Gründen. Forschende des Bereiches "Leichtbau im Bauwesen" der TU Chemnitz entwickelten deshalb im Rahmen einer Forschungskooperation ein freigestaltbares Beleuchtungsgitter in modularer Leichtbauweise, das insbesondere in denkmalgeschützten Gebäuden und in Event-Locations seine Vorteile ausspielt. Seine Feuertaufe hat das System bereits in der Eventhalle "Kraftverkehr" an der Fraunhoferstraße als 30 Quadratmeter großes Beleuchtungsgitter bestanden.
Neue Nutzungsmöglichkeiten für denkmalgeschützte Gebäude
Das Besondere daran ist die Lichtgestaltung: "Das neue Beleuchtungsgitter besteht aus längenveränderlichen lichtdurchlässigen Stabsegmenten, die als Dreiecke, Vierecke oder als Waben angeordnet und mit metallischen Knotenelementen verbunden sind. So entsteht ein geometrievariables Gitter, wobei Kunststoff-Stabsegmente und Knoten in beliebiger Anzahl aneinandergereiht werden können", berichtet Roy Lange, Leiter des Projektes. In den lichtleitenden Stabsegmenten seien LED-Streifen integriert und in den Knoten LED-Spots. "Durch eine integrierte digitale Steuerung sind individuelle Beleuchtungsszenarien dimmbar und auch farblich veränderbar", so Lange. Die Verankerung der Beleuchtungsgitter am Bauwerk erfolgt über dünne Spannseile. Weil mit der Beleuchtung verschiedene Lichtstimmungen erzeugt werden können, ergeben sich in denkmalgeschützten Gebäuden neue Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Tagungen und Messen. Für weitere Projekte seien bereits Anfragen von Kirchgemeinden und aus dem Eventbereich eingegangen.
erschienen am 06.10.2023