Chemnitz. Am Freitag fand die erste sächsische Konferenz zum Thema "Kreativtourismus" im Industriemuseum Chemnitz statt. Unter dem Titel "Tourismus:kreativ - Vom Anschauen zum Mitmachen" trafen sich 130 Kreative, Macherinnen und Macher sowie Tourismusorganisationen, damit die zwei Millionen Gäste der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 vor allem eins können: Mitmachen.

 

Hintergrund

Seit einigen Jahren locken internationale Reiseziele unter dem Schlagwort "Kreativtourismus" mit kreativen, künstlerischen oder kulinarischen Kursen und Mitmachangeboten. Gäste können so saisonunabhängig authentisch regionale Kultur erleben und selbst kreativ werden. Auch für Chemnitz und die Kulturregion bietet Kreativtourismus großes Potenzial. Der "Makergedanke" - die Idee des Selbermachens - ist der rote Faden der Kulturhauptstadt und spiegelt den Ansatz von Kreativtourismus wider. Touristinnen und Touristen können sich deshalb in künstlerischen, handwerklichen und digitalen Techniken ausprobieren, sowie kulinarische Traditionen kennenlernen. Das kulturelle Erbe wird so mit den Händen erlebbar, während gleichzeitig ganz besondere Verbindungen zwischen Einheimischen und Gästen wachsen.

 

Konferenz mit Kreativangeboten

Neben Gesprächsrunden rund um Strategie und Marketing, einer künstlerischen Intervention und drei Workshops konnten die Konferenzbesucher am Freitag beispielsweise in die lokale Textilproduktion eintauchen, Holzschuhlöffel selbst herstellen, Schokolade verkosten und selbst kreieren, dreidimensionale Objekte mit 3D-Druck-Stiften erarbeiten oder Holzmagneten selber bauen. Veranstalter der Konferenz war der Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. in Kooperation mit dem Industriemuseum Chemnitz. Die Konferenz fand im Rahmen des Flagships Projekt "Makers, Business & Arts" der Kulturhauptstadt statt.

 

"Kulturhauptstadt heißt vor allem: Mitmachen"

Im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projekts "Makers, Business & Arts" wurde im Sommer eine Umfrage unter Anbieterinnen und Anbieter kreativtouristischer Erlebnisse durchgeführt. Damit erhob das Projekt für Sachsen erstmals systematisch Daten zu den Angebotsprofilen, Zielgruppen, räumlichen Bedingungen und Weiterbildungsbedarfen. Kuratorin Josephine Hage: "Kulturhauptstadt heißt vor allem: Mitmachen. Und das gilt natürlich auch für die vielen Gäste aus Nah und Fern, die wir erwarten. Wir können durch das starke Profil in den Bereichen Kunsthandwerk, Kulinarik, textiles Erbe und natürlich Angebote rund um Weihnachten unvergessliche Momente schaffen." Insbesondere in den Bereichen digitales Marketing, Barrierefreiheit und Fremdsprachen gebe es bis zum Kulturhauptstadtjahr noch viel zu tun, konstatiert Josephine Hage. Das Projekt unterstützt in den nächsten Monaten deshalb Anbieter bei der Entwicklung und Kommunikation attraktiver Angebote mit einem Workshopprogramm.

 

"Maker-Advent" ab dem 27. November

Gäste der Kulturhauptstadt müssen übrigens nicht bis 2025 auf kreative Erlebnisse warten. Ab 27. November 2023 laden dutzende Werkstätten, Vereine, Künstlerinnen und Kreative zu Mitmachangeboten in der Adventszeit ein. Unter dem Titel "Maker-Advent" veröffentlicht die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 Anfang November eine Broschüre mit rund 100 Mitmachangeboten aus den Bereichen Holz, Textil, Upcycling, Floristik, digitale Technologien, Drucktechniken, Kunstkurse und weitere mehr.