Das Krokodil ist "Zootier des Jahres" 2021. Das entschied die "Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz" (ZGAP) und lenkt damit die Aufmerksamkeit auf eine Tiergruppe, die unter großen Imageproblemen leidet.
Unterstützung
Der Tierpark Chemnitz unterstützt die Kampagne jedes Jahr im Rahmen seiner Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Und der Förderverein des Tierparks, die Tierparkfreunde Chemnitz e.V., spendet auch dieses Jahr wieder einen Artenschutzbeitrag, aus den Einnahmen der Patenschaften, für das "Zootier des Jahres". Im Tierpark werden zwar keine Vertreter aus der Familie der echten Krokodile gezeigt, aber mit dem Brauen-Glattstirnkaiman hält man eine Tierart aus der Ordnung der Krokodile.
Hintergrund der Kampagne
Für den Titel "Zootier des Jahres" werden Tierarten ausgesucht, deren Bedrohung nicht im Fokus der Öffentlichkeit steht und die keine oder nur eine geringe Lobby haben. Ziel der Kampagne ist es deshalb, mehr Aufmerksamkeit auf die unbekannten bedrohten Tierarten oder -gruppen zu lenken und die Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten sowie die Schutzprojekte in den Ursprungsländern zu unterstützen.
2016 wurde die Artenschutzkampagne ins Leben gerufen und bündelt vier aktive Partner; die Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz (ZGAP), die Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG), der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und die Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ). Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern.
Eine bedrohte Art
Krokodile bevölkern seit mehr als 200 Millionen Jahren die Erde und haben sich in dieser Zeit kaum verändert. Dann kamen die Menschen. Und bis heute dringen diese immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein. Sie töten sie, weil die Tiere als Gefahr angesehen werden. Das Fleisch der Krokodile sowie deren Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer.
Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen.
Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN bereits als "von der Ausrottung bedroht" eingestuft. Darauf möchte die ZGAP mit der Ernennung des Krokodils zum "Zootier des Jahres" aufmerksam machen.