Es sollte ein erholsamer Urlaub werden, irgendwo an der türkischen Küste. Doch nach drei Tagen endete die lang ersehnte Auszeit für Gabriele Elsmann im Krankenhaus: Ein Hirnaneurysma, wie die Ärzte am 18. Oktober feststellten. Seitdem bangt Tochter Monique Elsmann in Deutschland um das Leben ihrer Mama. Ihr Alltag besteht heute aus zahllosen Kämpfen, gegen das Warten, gegen Sprachbarrieren, gegen Behörden, gegen die Krankenkasse. Denn Gabriele Elsmann liegt ohne Auslandskrankenversicherung in einer Privatklinik im türkischen Antalya. Die Kosten steigen von Tag zu Tag, aber das sei nicht das Schlimmste.
Urlaub endet im Koma
"Alles begann mit Kopfweh und Übelkeit. Anfangs dachten Freunde, die mit ihr im Urlaub waren, sie hätte vielleicht einen Sonnenstich. Bis sie im Badezimmer zusammengebrochen ist", erinnert sich Monique Elsmann. Danach ging alles sehr schnell: Transport ins Krankenhaus, CT-Untersuchung, künstliches Koma, Operation. Seitdem geht gar nichts mehr schell. Stattdessen endloses Warten, denn Gabriele Elsmann ist bis heute nicht aus dem Koma erwacht. Die 61-Jährige sei stabil, aber nach wie vor in einer kritischen Phase.
Keine klare Aussage zu Rücktransport
Die Ärzte vor Ort hätten bereits grünes Licht für den Rücktransport nach Deutschland gegeben. "Das Transportunternehmen schätzt das Risiko aufgrund der Erschütterungen im Krankenwagen allerdings als zu hoch ein." Fraglich sei auch die Kostenübernahme für solch einen Transport, der bis zu 50.000 Euro kosten kann. Das Auswärtige Amt könne in einer Einzelfallentscheidung diese Kosten zwar tragen. Allerdings sei der Rücktransport aus Behördensicht medizinisch nicht notwendig, weil die Versorgung in der Privatklinik aktuell gewährleistet sei.
Warten lässt die Kosten steigen
So bekommt Monique Elsmann immer wieder die Worte gesagt, die sie nicht mehr hören kann: "Warten und Geduld haben." Denn auch das Warten geht ins Geld. Der Tagessatz der Klinik beläuft sich auf rund 1000 Euro. "Dagegen fallen die bisherigen 150 Euro Telefonkosten kaum ins Gewicht." Mittlerweile stehe fest, dass die Krankenversicherung ihrer Mutter einen Teil der Behandlungskosten übernehme. Die Kasse sei in Kontakt mit der staatlichen Versicherung in der Türkei. Vielmehr wisse sie aber noch nicht. Das finanzielle Debakel sei aber nicht das Schlimmste. "Ich kann nicht bei ihr sein. Wenn sie wenigstens meine Stimme hören oder mein Wärme spüren könnte", sagt die 34-Jährige fast resignierend. "Selbst wenn ich in die Türkei fliegen würde, dürfte ich nur fünf Minuten bei ihr sein - ITS-Vorschrift."
Leserinnen und Leser können helfen
Mit jedem Tag wächst die Verzweiflung der alleinerziehenden Mutter zweier Kinder, viele Gedanken kreisen ihr durch den Kopf - auch der für sie letzte denkbare Schritt: "Aber selbst die Patientenverfügung würde in dem muslimisch geprägten Land nicht greifen. Lebenserhaltende Maschinen werden nicht abgeschaltet."
BLICK-Leserinnen und -Leser können Monique Elsmann über den Bezahldienstleister Paypal unterstützen. Über diesen Link geht es zum Spendenkonto:
https://www.paypal.com/pools/c/8Osp9Tmogb