Schon gewusst? Chemnitz hat einen Baby-Notarztwagen. "Felix" ist seit dem Jahr 2017 am Klinikum Chemnitz im Einsatz und absolvierte seither rund 300 Einsätze. Künftig wird die Feuerwehr Chemnitz in der Feuerwache II, Wilhelm-Weber-Straße 15, hauptverantwortlicher Leistungserbringer für Stationierung, Wartung und Betrieb sein. Damit könne die Einsatzverfügbarkeit besser gesteuert werden.
Nutzung für Verlegungsfahrten
Das von der Björn-Steiger-Stiftung entwickelte Fahrzeug wird zumeist bei Verlegungsfahrten zwischen Geburts- und Spezialklinik gebraucht. Die Feuerwehr Chemnitz ist damit in der Lage, Baby-Transporte sicher und schonend durchzuführen. Gewährleistet wird dies durch eine spezielle Dämpfung, eine Akustikdämmung und ein bedienerfreundliches Be- und Entladesystem. Zudem ist der Transportinkubator, ein mobiler Brutkasten, quer zur Fahrtrichtung positioniert. Dadurch ist die medizinische Versorgung und Betreuung des kleinen Patienten einfacher. Zudem wirken beim Bremsen deutlich geringere Kräfte auf den Säugling.
Projekt wird mit Spenden finanziert
Die Björn-Steiger-Stiftung finanziert das Baby-Notarztwagenprojekt mithilfe von Spendenaktionen und Sponsoren. Bereits 1974 war sie für die Entwicklung und Indienststellung des ersten Rettungswagens für Frühgeborene verantwortlich. Über die Jahre wurde der Rettungswagen immer weiterentwickelt und verbessert. Im Jahr 2012 stellte die Björn-Steiger-Stiftung mit "Felix" die fünfte und jüngste Generation des Fahrzeugs vor. Benannt ist die Stiftung nach Björn Steiger, einem achtjährigen Jungen, der auf dem Heimweg vom Schwimmbad von einem Auto erfasst wurde. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn Steiger starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, sondern am Schock. Seine Eltern gründeten daraufhin die Björn- Steiger-Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind unter anderem die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung.