Es war ein Tag voller Emotionen, voller musikalischer, sportlicher, spielerischer, gesellschaftspolitischer und sozialer Ereignisse - der Kosmos-Donnerstag in Chemnitz. Um die 50.000 Besucher kamen in die Innenstadt und nutzten die kostenfreien Angebote vom Vormittag bis in die Nacht. Los ging es am Donnerstag zum Beispiel mit einem Workshop zum Thema Menschenrechte im ehemaligen Exquisit-Geschäft an der Straße der Nationen. Achtklässler des André-Gymnasiums beschäftigten sich mit dem Thema Diskriminierung. "Die steckt in jeder Ecke, sogar zu Hause", resümierten die Schüler.
Am Mittag trafen sich Forscher des autonomen Fahrens zur einer Gesprächsrunde auf dem Düsseldorfer Platz. In den Kunstsammlungen kamen nach dem Mittag Unternehmer zusammen, um über die Chemnitzer Wirtschaft zu diskutieren. Auch Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig war vor Ort und betonte, dass die Stadt Zuwanderung brauche und Menschen, die hier her kommen, eine Bereicherung seien.
Über 100 Veranstaltungen lockten die Besucher an
Sport und Spaß gab es am Nachmittag an der Haase-Fabrik. Dort konnten einige Niners-Spieler, der Dreispringer Max Hess und die Kraftklub-Jungs Felix Kummer und Karl Schumann ihre Kräfte messen. Niners-Kapitän Malte Ziegenhagens Ankündigung zu Beginn des Spiels "Wir machen euch fertig!" konnte am Ende nicht in die Tat umgesetzt werden: Das Team um "Captain Felix" siegte mit 26:20.
Im Stadthallenpark wurde ein Paradies für die Kleinsten geschaffen. Hüpfburgen, Bastelaktionen und zahlreiche Spielemöglichkeiten sorgten für strahlende Kinderaugen.
Am Abend scharte sich die Masse dann um die "Wir bleiben mehr"-Bühne auf der Brückenstraße. Nach Tocotronic und Alligatoah kam gegen 21.15 Uhr der Höhepunkt des Musik-Kosmos auf die Bühne: Herbert Grönemeyer. In einer einstündigen Show, in der der Musiker sowohl alte als auch neue Hits sang, appellierte Grönemeyer immer wieder daran, sich Gedanken um seine Mitmenschen zu machen und dabei "keinen Millimeter nach rechts" zu gehen. "Heute geht es hier gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und gegen rassistische Tendenzen in diesem Land", betonte er gleich zu Beginn seines Auftritts.