Am gestrigen Abend wurde es romantisch in der Stadthalle Chemnitz. Aufgeführt wurde die emotionale Geschichte "Die Schöne und das Biest" als Original-Version mit Live-Band. Zuvor habe ich ein Interview mit den Hauptdarstellern Marie Wegener als "Die Schöne" und Alexander di Capri als "Das Biest" geführt (BLICK berichtete). Nach dem Gespräch verspürte ich lange Vorfreude auf das Musical. Natürlich wollte ich wissen wie die beiden in ihre Rollen schlüpfen.
Dann war es soweit. Als ich in der Stadthalle ankomme bin ich jedoch etwas entsetzt. Nur 600 Zuschauer füllen die Reihen des großen Saals. Ich hätte gedacht die Vorstellung sei ausverkauft. Davon lassen sich aber die Schauspieler nicht beirren. Die Band positioniert sich, der Vorhang geht auf. Die Musik des Komponisten Martin Doepke erklingt. Alexander di Capri erzählte mir, dass die deutschsprachige Version gespielt wird. Aus diesem Grund wusste ich, was mich erwartet. Die Lieder von Martin Doepke sind bezaubernd. Ich finde es schön, dass die Musik live gespielt wird. Alle Schauspieler haben wahnsinnig kraftvolle Stimmen. Aus Zuneigung ihres Vaters begibt sich die schöne Bella in ein verwunschenes Schloss und begegnet dem schrecklichen Biest, einem Prinzen, der wegen seiner Selbstsucht verzaubert wurde. Nur durch die wahre Liebe kann er von seinem Schicksal erlöst werden.
Die Geschichte wird auf hohem schauspielerischen und gesanglichen Niveau gezeigt. Ich persönlich finde die Rollenverteilung gut gewählt. Nachdem sich Bella trotz ihrer Angst dem Biest langsam näher kommt, sieht man, dass sich hinter dem grausigen Äußeren des Biestes sich ein wahrlich gutes Herz verbirgt. Das erkennt auch Bella. In einem wunderschönen Kleid gesteht sie im spannenden Finale ihre Liebe. Er wird vom Flucht befreit - ein schönes Happy End und ein schöner Abend. Ich bin von dieser Inszenierung sehr begeistert, auch wenn einige Zuschauer die berühmten Disney-Songs vermisst haben.