Immer mehr Kinder- und Jugendliche erkranken psychisch

Medizin Chemnitzer Klinikum benötigt dringend Neubau für junge Patienten

Chemnitz. 

Chemnitz.Die Sächsische Staatsministerin Petra Köpping besuchte am Dienstag gemeinsam mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer des Klinikums Martin Jonas und weiteren Vertretern den Standort Dresdner Straße des Klinikums Chemnitz. Neben der künftigen Weiterentwicklung des Standorts wurde auch über einen geplanten Neubau für die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters gesprochen. Für dieses Infrastrukturvorhaben, das mit rund 49 Millionen Euro veranschlagt ist, hat das Klinikum bereits eine Förderung im Sozialministerium des Freistaats Sachsen angemeldet - die erste Stufe eines Bauvorhabens. Mit dem Neubau soll die medizinische Versorgung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen in der Region künftig weiter verbessert werden.

Sächsische Staatsministerin besucht Klinikum Chemnitz zur Standortentwicklung

"Wir haben unsere konstruktiven Gespräche zur weiteren Entwicklung des Standortes vor Ort fortgeführt. Es ist gut und wichtig, dass wir uns offen über die Möglichkeiten austauschen, damit auch künftig eine sehr gute medizinische Versorgung für die Region sichergestellt wird", sagte Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt bei ihrem Besuch in Chemnitz. "Derzeit arbeiten wir an einem medizinstrategischen Konzept für unser gesamtes Haus. Dazu gehört auch eine strategische Planung für den Standort Dresdner Straße. Um den Standort zu stärken, psychisch kranke Patienten weiterhin zentral an einem Ort versorgen zu können und gemeinsame Ressourcen der psychiatrischen Kliniken zu nutzen, haben wir uns im Gespräch mit Frau Köpping dafür eingesetzt, dass ein Neubau für die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Dresdner Straße entsteht", sagt Martin Jonas, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz. "Aufgrund der ruhigen Lage am Stadtrand und der Nähe zum Zeisigwald bietet der Standort ideale Voraussetzungen für die Genesung von psychisch kranken Patienten." "Wir freuen uns, dass die Ministerin der Weiterentwicklung des Standorts Dresdner Straße positiv gegenübersteht. Nun hoffen wir, dass auch unserem Fördermittelantrag stattgegeben wird", erklärt Dr. med. Franziska Zetzschke, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. "Das Bauvorhaben ist dringend nötig, um unsere Infrastruktur an die Anforderungen der modernen Medizin sowie an den steigenden Behandlungsbedarf bei psychisch kranken Kindern und Jugendlichen anzupassen. Denn Fakt ist: Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen sind bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Ursache für eine stationäre Aufnahme." Der wachsende Behandlungsbedarf in den vergangenen Jahren sei insbesondere auf die bleibend hohe Belastung und vielen Unsicherheiten für Familien angesichts einer Vielzahl globaler Krisen zurückzuführen.

Neubau geplant: Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie soll modernisiert werden

Ein Neubau der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters ist aufgrund der räumlichen Strukturen zur medizinischen Versorgung der Patienten notwendig. Derzeit sind diese teils stark zergliedert und sehr weit voneinander entfernt. Vor dem Hintergrund der steigenden Patientenanzahl sind die Räumlichkeiten teilweise zu beengt. Der Zustand liegt in der Geschichte des Klinikums Chemnitz begründet. Die denkmalgeschützten Gebäude am ältesten Standort des Klinikums wurden 1920 errichtet und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erweitert und umgebaut. Die Folge sind kleinteilige, dezentrale Stationsstrukturen sowie lange Wege für Personal und Patienten. Mit einem Neubau soll diese Situation gelöst werden.

Anstieg von psychisch erkrankten Kindern: Klinik versorgt 549 junge Patienten

In der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters wurden im vergangenen Jahr 549 Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen stationär und teilstationär medizinisch versorgt. 2020 waren es noch 406 Patienten. Das Leistungsspektrum der Klinik umfasst die Diagnostik, die stationäre, teilstationäre und ambulante Therapie sowie die Versorgung von Akutpatienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen. Zudem werden eine ganzheitliche Betreuung unter Einbeziehung von Angehörigen und Familien sowie eine pädagogische Betreuung und Unterricht in der Klinikschule gewährleistet.



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