Am 20. September wird in Chemnitz ein neuer Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin gewählt. Wir haben sieben Kandidaten zu ihren Zielen und Ansichten befragt. Die Antworten könnt ihr hier lesen.
In diesem Artikel stellen wir die Kandidatin Susanne Schaper (Die Linke) vor. Die 42-jährige Diplom-Pflegewirtin (FH) ist verheiratet und hat drei Kinder.
Welche drei Dinge müssten Ihrer Meinung nach in der Stadt unbedingt verbessert bzw. verändert werden?
Die medizinische Versorgung muss dringend verbessert werden. Die Kindertagesstätten und Schulen müssen nicht nur baulich in einem sehr guten Zustand sein, auch die Ausstattung darf nicht hinterherhängen. Klein- und mittelständische Unternehmen und Soloselbstständige sind eine wichtige Säule in unserer Stadt, die ich besser unterstützen und vernetzen will.
Was schätzen Sie an Chemnitz am meisten?
Chemnitz ist eine grüne Stadt mit vielen Naherholungsmöglichkeiten, hier haben Innovationen tatsächlich eine Chance, weil wir nicht übersättigt davon sind. Und ich schätze an Chemnitz, dass wir hier gute Bedingungen zum Leben haben.
Stichwort Kulturhauptstadt 2025: Wie stehen Sie zu der Bewerbung?
Ich bin eine Befürworterin der Bewerbung, weil ich denke, dass sie große Chancen für Chemnitz bietet. Ich würde dabei die Chemnitzer, die freie Kulturszene sowie die Chemnitzer Unternehmen und Kreativwirtschaft noch stärker einbeziehen. Meiner Meinung nach sind schon jetzt großartige Projekte und Strukturen entstanden, die es verdienen, auch im Falle eines Scheiterns weiter gefördert zu werden.
Wie wollen Sie das bürgerliche Miteinander der Chemnitzer stärken?
Ich setze auf mehr Bürgerbeteiligung und direkte Mitbestimmung, und zwar nicht nur als Floskel. Die Chemnitzer sollen über Belange, die sie selbst betreffen, auch mitbestimmen können. Über besonders polarisierende Sachverhalte, die im Zuständigkeitsbereich der Stadt liegen - wie z.B. der Stadionneubau an der Gellertstraße in der Vergangenheit möchte ich in Zukunft die Chemnitzer per Bürgerentscheid direkt abstimmen lassen. Auch gibt es mit mir keine Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge, wie Wohnungswirtschaft und Gesundheit.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt und warum?
Einer meiner Lieblingsplätze sind die Pinguine, da sie für so vieles stehen: Sie sind ein Ort für Kinder und die Möglichkeit zum Turnen, Sitzen aber auch zum Verweilen, ein Fotomotiv für Tourist*innen und Chemnitzer gleichermaßen, der Eingang zu unserer Kneipenmeile, wo sich Jung und Alt auf einen Drink oder zum Essen treffen. Er liegt unmittelbar in unserer schönen Innenstadt und wird von allen Generationen geschätzt. Und nicht zuletzt ist es mein Lieblingsort, weil ich eine große Tierliebhaberin bin, auch wenn ich keine Pinguine zu Hause habe.
erschienen am 10.09.2020