Die Basketballer der Niners Chemnitz bestreiten am Mittwoch das bis dato größte Spiel ihrer Vereinsgeschichte. Im Finale des "FIBA Europa Cup" steht das Rückspiel beim türkischen Vertreter Bahcesehir College Istanbul an, der vor zwei Jahren den Titel schon einmal holen konnte. Um 18 Uhr deutscher Zeit ist Anwurf in der "Ülker Arena", die mit 13.500 Zuschauern restlos ausverkauft ist. Da die Niners das Hinspiel letzten Mittwoch mit 85:74 für sich entscheiden konnten, gehen sie mit einem Elf-Punkte-Vorsprung in den "türkischen Hexenkessel". Greifen die Niners nach der europäischen Krone, wäre es der erste Titel für den 1999 gegründeten Verein.
Missglückte Generalprobe
Das Pastore-Team verlor am Sonntag bei der BG Göttingen nach Verlängerung mit 99:100 - und gab nach gutem Start und einem 24-Punkte-Vorsprung die Partie letztlich noch aus der Hand. "Wir haben die Stärken des Gegners unterschätzt, dachten, das Spiel wäre vorbei und haben mentale Fehler gemacht. Unsere Defense war nicht gut", analysierte der Argentinier, der für die vermeidbare Niederlage vor allem die schlechte Freiwurfquote, das Reboundverhalten in der Defensive sowie naive Fehler ausmachte. Der beste Werfer der Niners war van Beck mit 24 Punkten. Mit einem Sieg hätten die Chemnitzer die Tabellenspitze in der Bundesliga wieder übernehmen können. Nach der sechsten Saisonniederlage steht man nun auf dem dritten Platz - hinter dem FC Bayern München Basketball und ALBA Berlin.Bahcesehir College Istanbul wiederum rangiert in der "Super Lig" auf dem elften Platz, am Wochenende tankten sie etwas Selbstvertrauen beim deutlichen 105:69-Sieg bei Schlusslicht Samsunspor.
Der Weg ins Finale führte über Spanien
Die erste Gruppenphase schlossen die Niners souverän auf dem ersten Platz ab. Alle sechs Spiele gewannen sie. Peja (Kosovo), Spojnia Stargard (Polen) und Den Bosch (Niederlande) hießen die Kontrahenten. In der zweiten Gruppenphase belegten die Niners erneut den ersten Platz. Im letzten Spiel kassierten sie dann gegen den italienischen Vertreter Varese die erste Niederlage auf internationalem Parkett in dieser Saison. Auswärts mussten sich die sächsischen Korbjäger mit 78:90 geschlagen geben. Sowohl das Hinspiel gegen Varese als auch die beiden Duelle gegen CSM Oradea (Rumänien) und Leiden (Niederlage) konnten jeweils siegreich gestaltet werden. In der Finalrunde wurden dem Pastore-Team zwei spanische Vertreter zugelost. Im Viertelfinale ging es gegen Saragossa, wo im Hinspiel durch einen 98:64-Sieg die Weichen auf Weiterkommen gestellt wurden. Das Rückspiel in Chemnitz endete 102:86. Im Halbfinale stand das Duell mit Bilbao an - und auch hier glückte gleich im ersten Spiel auswärts erneut ein famoser Auftritt. Durch den 98:73-Erfolg fiel das 73:82 schließlich nicht mehr ins Gewicht. Nach dieser verschmerzbaren Niederlage hieß es dann: Istanbul calling!
Alle in die Messe!
Nur leider können nicht alle Niners-Fans diesem Reiseziel nachkommen. So hat der Verein nur ein Kontingent von 150 Karten zur Verfügung gestellt bekommen - und dieses ist bereits restlos vergriffen. Dessen ungeachtet werden einige Niners-Fans ohne Tickets die Reise in die türkische Weltstadt antreten. Für alle anderen besteht die Möglichkeit, sich dem Public Viewing in der Messehalle 1 anzuschließen. Mehr als 1.000 Karten wurden schon verkauft. Anwesend sind auch Sportkommentator Benni Zander und Hallensprecher Daniel Pfaff sowie natürlich auch Maskottchen Karli.
erschienen am 23.04.2024