Die Chemnitzer Filmwerkstatt wurde für ihren neuen Film "Heymkehr" mit dem Medienpädagogischen Preis 2024 ausgezeichnet. Dieser Film, der in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Fritz Theaters entstand, thematisiert das Leben und Wirken des weltbekannten Schriftstellers Stefan Heym, der aus Chemnitz stammt.

Die Fakten zum Film

Mit einer Laufzeit von etwa einer Stunde, ergänzt durch ein Making-Of und Outtakes, verbindet der Film Elemente von Dokumentation und Spielfilm. Die Premiere fand am 23. Mai 2024 im Rahmen der Tage der Jüdischen Kultur in der Neuen Sächsischen Galerie statt, wo rund 150 Gäste die erste Vorstellung erlebten. Das Making-Of wurde anschließend am 14. Juni 2024 dort gezeigt.

Um welchen Preis handelt es sich genau?

Der Medienpädagogische Preis, der jährlich von der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) verliehen wird, würdigt herausragende medienpädagogische Projekte. In diesem Jahr ging die Auszeichnung in der Kategorie "Bestes Medienbildungsangebot von/für Erwachsene" nach Chemnitz. Die Preisverleihung fand am 24. Oktober 2024 in der Schauburg Dresden statt und wurde von Kika-Moderator Alex Huth geleitet.

Womit beschäftigt sich der Film genau?

"Heymkehr" beschäftigt sich eingehend mit der faszinierenden Lebensgeschichte von Helmut Flieg, der später unter dem Pseudonym Stefan Heym bekannt wurde. Bereits in seiner Jugend war er ein Aufrührer, der mit kritischen Gedichten Aufsehen erregte. Der Film beleuchtet die zentralen Fragen: Wie verlief die Lebensgeschichte des weltbekannten Autors? Wofür und wogegen hat er Zeit seines Lebens gekämpft? Und was kann uns Stefan Heym heute noch auf den Weg geben?

Was sind die wichtigsten Szenen im Film?

Besondere Szenen im Film zeigen beispielsweise, wie der junge Heym wegen eines scharfzüngigen Gedichts in der Schule Ärger bekam. Diese Szene wurde in der authentischen Kulisse des Ebersdorfer Schulmuseums und an Heyms ehemaliger Schule, dem heutigen Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium, gedreht. Zudem eröffnen Interviews mit Literaturprofessorin Bernadette Malinowski von der TU Chemnitz, Michael Müller von der Heym-Gesellschaft und Zeitzeuge Jörg Ivandic, der Heym persönlich kannte, tiefere Einblicke in Heyms Leben.

Wer sind die Preisträger?

Das Team der Chemnitzer Filmwerkstatt, bestehend aus den Medienpädagogen Torsten Neundorf, Nicole Bader und Sebastian Steger, sowie den jungen Darstellern, hat in einer kreativen Zusammenarbeit den Film realisiert. Unterstützt wurde das Projekt von Aktion C / Chemnitzer Friedensbanner und dem Friedensaktivisten Gerald Richter, mit Förderungen aus dem Fonds "Jüdisches Leben in Kunst und Kultur" sowie Co-Finanzierung durch die Stadt Chemnitz. Die Chemnitzer Filmwerkstatt hat in den letzten Jahren bereits mehrfach den Medienpädagogischen Preis in den Kategorien "Kinder" und "Jugendliche" gewonnen.

Interaktion mit Stefan Heym Puppe

Ein besonderes Highlight ist die Interaktion mit einer Puppe, die Stefan Heym darstellt. Puppenspieler Tobias Eisenkrämer führt die Figur und gibt den jungen Darstellern die Möglichkeit, Fragen an den Autor zu stellen. Zudem war das Team an verschiedenen Orten unterwegs, um Szenen am Alexanderplatz, im Deutschen Bundestag und in Prag zu drehen. Zwischenszenen und Illustrationen aus der Graphic Novel "Die sieben Leben des Stefan Heym" von Gerald Richter und Marian Kretschmer bereichern den Film zusätzlich.

Wo ist der Film zu sehen?

"Heymkehr" ist nicht nur ein Film für die breite Öffentlichkeit, sondern wird auch als Bildungspaket für Schulklassen angeboten. Es eignet sich für die Fächer Deutsch, Gemeinschaftskunde, Geschichte und Kunst. Weitere Informationen hierzu sind auf der Webseite Chemnitzer Friedensbanner zu finden. In den Jahren 2025 und 2026 wird der Film zudem in verschiedenen Kontexten, wie etwa in der Stadtbibliothek Leipzig oder an der Volkshochschule Chemnitz, gezeigt.