"Hallo, hier ist Police Officer Müller": Betrügerischer Anruf von Europol

blaulicht Betrüger wollen Personalausweisnummer von 30-Jähriger

Mit einer Bandansage in englischer Sprache begann ein Telefonat, welches ein 30-jähriger Chemnitzer gestern entgegennahm. Laut dieser Ansage warnte Europol vor einer missbräuchlichen Verwendung der Personalausweisnummer. Infolgedessen betätigte der Angerufene wie gefordert die Nummerntaste 1, um sich mit einer angeblichen Polizeibeamtin verbinden zu lassen. Diese gab sich als "Police Officer Bianca Müller" aus und sprach mit indischem Akzent. Für einen Datenabgleich nannte der Geschädigte seine persönlichen Daten sowie Personalausweisnummer, erkannte allerdings wenig später den Betrugsversuch und beendete das Telefonat. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges wurden aufgenommen.

 

Anrufernummern mit spezieller Software verändert

In den vergangenen Wochen wurden vermehrt solche betrügerischen Anrufe im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz festgestellt. Bislang unbekannte Täter geben sich als Polizeibeamte von Europol aus und suggeriert den Angerufenen, deren Identität sei missbräuchlich verwendet worden. Zum Zwecke des Abgleichs werden die persönlichen Daten sowie Personalausweisnummern abgefragt. Zur Verhinderung angeblicher bevorstehender Kontensperrungen werden die Geschädigten sodann zum Kauf von beispielsweise Google-Play-Karten animiert, woraufhin die Codes am Telefon durch die Angerufenen übermittelt werden müssen.

Um Seriosität vorzutäuschen, werden die tatsächlichen Anrufernummern mit spezieller Software derart verändert, dass den Geschädigten Rufnummern mit deutscher Vorwahl angezeigt werden (sogenanntes Call-ID-Spoofing). Die persönlichen Daten mitsamt Personalausweisnummer dienen den Betrügern dazu, Verträge, Konten o.ä. ohne Wissen der Geschädigten auf deren Namen zu eröffnen bzw. abzuschließen und so weitere Straftaten zu begehen.

 

Die Polizei warnt vor derartigen Anrufen!

•Beenden Sie sofort das Telefonat, sobald die Bandansage startet! Lassen Sie sich auf keine derartigen Gespräche ein!

•Betätigen Sie keine Nummerntaste!

•Nennen Sie am Telefon niemals persönliche Daten wie beispielsweise Anschrift, Geburtsdatum, Kontodaten, Zugangskennungen!

•Polizeibeamte werden Sie am Telefon zur Verhinderung von etwaigen Kontosperrungen niemals zu Geldzahlungen jeglicher Art auffordern.

•Sollten Sie einen Anruf einer Ihnen unbekannten Nummer verpasst haben, rufen Sie diese nicht zurück!

•Sollten Sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen sein, erstatten Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle Anzeige!

•Im Zweifel wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder wählen Sie den Notruf über 110!

•Informieren Sie Freunde, Bekannte und Familienangehörige über diese Anrufe, um Ihr Umfeld dafür zu sensibilisieren!

 



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