Um die 20 Bürger nahmen in der vergangenen Woche das Angebot wahr, einen Bahnhofsrundgang unter dem Blickwinkel "Barrierefreiheit im und am Chemnitzer Hauptbahnhof" zu unternehmen.

 

Aktuelle Situation und geplante Konzepte

Die Leiterin des Bahnhofsmanagements Ute Stuhr sowie der Amtsleiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Martin Reinhold stellten die aktuelle Situation und geplante Konzepte vor. So soll zum Beispiel in der Bahnhofshalle im kommenden Jahr ein zusätzlicher Wartebereich eingerichtet werden, der hell und begrünt gestaltet werde, so Ute Stuhr. Ebenso sei ein beheizter Pavillon auf dem Bahnsteig geplant, der Wartenden künftig zur Verfügung stehe.

 

Problem: Barrierefreiheit

Mehr als die geplanten Neuerungen für die wartenden Reisegäste interessierte die Teilnehmer des Rundgang, die teilweise mit Handicap waren, allerdings die Zukunft in punkto Barrierefreiheit. "Eine absolute Katastrophe ist der kaputte Fahrstuhl", sagte eine Frau mit Gehproblemen. Erst Mitte April soll der wieder funktionieren, hieß es. Wer bis dahin jedoch barrierefrei von der Ost- zur West-Seite des Bahnhofs gelangen will, muss einen immensen Umweg durch die Tunnel, die "Bazillenröhre", in Kauf nehmen. "Ich brauche bei meinem Tempo eine halbe Stunde, das ist einfach unzumutbar", so die Bürgerin mit Handicap weiter.

Ebenfalls problematisch: die Fahrstühle zu den Bahnsteigen müssen auch ausgetauscht werden. Dann sollen Rollstuhlfahrer die Bahnhöfe Chemnitz-Mitte oder -Süd als Alternative wählen. Der Knackpunkt dabei ist aber, dass dort gar keine Regionalexpresse halten.