Bad Schmiedeberg. Wie fast immer im Rallye-Sport, gab es auch bei der 19. ADMV Rallye Kurstadt Bad Schmiedeberg viel Freud und Leid. Das mussten am vergangenen Wochenende auch wieder die Teams des Chemnitzer AMC e. V. im ADAC Sachsen erfahren.

Auf dem heißen Sitz zum Gesamtsieg

Für die Glücksmomente aus CAMC-Sicht sorgten unter anderem ein Beifahrer und eine Beifahrerin. So bewies Aaron Jungnickel eine Woche, nachdem er an der Seite von Axel Bayer die Rallye Mont Blanc Morzine vor atemberaubender Kulisse im ADAC Opel Electric Rally Cup bestritten hatte, am vergangenen Wochenende sein Englisch-Talent, da er als Beifahrer des Schweden Stig Andervang in einem superschnellen Top-Auto (Hyndai i20 N Rally2) Platz nahm. "Es war ein hartes Stück Arbeit. Die Ansagen auf Englisch haben mir schon viel abverlangt, aber im Großen und Ganzen war es schon geil. Die Rallye war super anspruchsvoll und die Strecken ziemlich hart, auch für die Rallye2-Autos", befand Aaron Jungnickel anschließend. Dass er seinen Job gut gemacht hatte, bewies der größte Pokal für den Gesamtsieg für das Duo Stig Andervang/Aaron Jungnickel. Ebenfalls auf dem Gesamt-Podium stand am Ende die Club-Vorsitzende Karina Derda, die in einem Mitsubishi Lancer EVO10 dem Thüringer Raphael Ramonat den Weg zum dritten Rang wies. Ein großartiges Wochenende liegt auch hinter Silvio März und Paul Knüpfer. In einem VW Golf 3 GTI 16V fuhren sie auf den beachtlichen 18. Gesamtrang sowie auf Klassenplatz sechs. "Damit sind wir sehr zufrieden. Der Golf hat einen prima Job gemacht und lief zuverlässig", gab der Ex-Motorrad-Rennfahrer anschließend zu Protokoll.

Die (Ersatzteil-)Rallye vor der Rallye

Erst kurz vor der Rallye wurde der BMW 325 E36 Touring von René Kunze/Niklas Haase fertig. Dazu war der Rallye-Pilot eigens noch nach Heilbronn gefahren, um sich um das Differential zu kümmern. Nach der Reparatur-Rallye verpassten sie bei der eigentlichen Rallye gleich auf der ersten Wertungsprüfung einen Abzweig, was reichlich Zeit gekostet hatte. Auf den weiteren WP's hatten beide dann mächtig Spaß und waren mit Platz zwei in ihrer Klasse genauso zufrieden wie mit Platz 21 in der Gesamtwertung. "Im Nachgang betrachtet waren wir an manchen Stellen etwas zu vorsichtig. Da wäre es eventuell noch schneller gegangen", konstatierten sie unisono. Mit ihrem vierten Platz von 13 gestarteten Fahrzeugen in der Klasse NC 4 waren Stefan Weigel und Frederike Sandberg sehr zufrieden. "Die Strecken waren echt anspruchsvoll. Wir hatten auch ein, zwei Aha-Momente, aber es ist alles gut gegangen", schilderte der Stefan Weigel seine Special-Moments. Mit ihrem zweiten Platz in der Klasse NC5 waren Thomas Grimm und Mandy Seidel mit ihrem Trabant 601 ITRM die Schnellsten der Trabis und Henrik Jungnickel, Aarons Vater, kam mit Tim Wippenbeck auf dem heißen Sitz in seinem BMW 318is E36 Cup trotz Problemen an der Schaltung als 20. in der Klasse NC3 ins Ziel.

Die Pechvögel

Kommen wir zu den Pechvögeln. Axel Bayer und Rico Wächtler waren im Subaru Impreza Diesel leider vom Pech verfolgt und schieden auf WP 3 aus. Nach gut sechs Jahren im Autocross hatte es Thomas Böhm wieder zu einer Rallye gelockt. Mit Beifahrer André Sommer und dem Subaru Impreza GT ging es zu einer seiner Lieblingsrallyes, einer sehr, sehr schnellen mit vielen Wellen und Kuppen. Das Ziel war unter die Top-10 zu kommen, doch leider gelang das nicht. In einer frisch ausgefahrenen Kuhle auf der WP 3 hob der Subaru ab und sprang seitlich gegen einen Baum. Andreas Suchan konnte mit Stefan Kupsch nicht an den Start gehen, da ihr Subaru Impreza Diesel nicht rechtzeitig fertig geworden war. Auf Grund des Nicht-Starts des Teams Suchan/Kupsch gab es seitens des CAMC nur eine Mannschaftsnennung. Diese belegte mit den Teams Grimm/Seidel, Bayer/Wächtler, Weigel/Sandberg, Kunze/Haase und März/Knüpfer von sechs genannten Mannschaften den vierten Platz.

Spaß im Retro-Boliden

In der parallel durchgeführten 9. Histo ADMV Rallye Kurstadt Bad Schmiedeberg für Fahrzeuge älterer Semester reisten Kay Rudolf und Mario Kretschmar frohen Mutes an. Jedoch blieb ihr Skoda Octavia 20V trotz aller Vorsicht auf WP 4 länger als es ihnen lieb war hängen. Die restlichen 2/3 der WP ging es dann zwar mit Vollgas in Richtung Ziel, was den beiden wohl richtig Spaß gemacht habe, doch unterm Strich verloren sie 16 Sekunden auf einen Schlag. Ihre Titel-Chance ist damit ade. Es konnte allerdings noch vom Pech der anderen profitiert werden. "Es war eine turbulente und trotzdem geile Rallye. Wenn alles so bleibt, hat es wenigstens zum Vizemeister im Jahr 2024 gereicht", jubelte Kay Rudolf später. Am Ende zog die Geschäftsstellenleiterin Daniela Pötzsch folgendes Fazit: "Allen nochmals herzlichen Glückwunsch zu den Platzierungen und an alle Ausgefallenen: Haupt schütteln und nach vorn schauen!"