Chemnitz. Die Basketballer der Niners Chemnitz haben in der vergangenen Saison beeindruckende Erfolge erzielt: Europapokalsieger und Halbfinalist in den Playoffs der Deutschen Meisterschaft. Doch ihre Heimspiele müssen sie weiterhin in der Messehalle austragen, die auch für andere Sport- und Kulturveranstaltungen genutzt wird. Seitens der Niners Chemnitz GmbH besteht deshalb der Wunsch nach einer modernen Spielstätte, die den jetzigen und künftigen Anforderungen der Basketballbundesliga entspricht und langfristig einen nationalen und internationalen Spielbetrieb ermöglicht. Für die Pläne gab es am Donnerstag Rückenwind vom Freistaat: Ministerpräsident Michael Kretschmer und Oberbürgermeister Sven Schulze unterzeichneten im Chemnitzer Rathaus eine Absichtserklärung für einen Campus für Sport und Kultur zwischen Brückenstraße und Käthe-Kollwitz-Straße.

 

Freistaat zieht eigene Pläne zurück

 

Hintergrund: Der Freistaat Sachsen und die Stadt Chemnitz sind zum weit überwiegenden Teil Eigentümer der Flurstücke hinter der sogenannten "Parteifalte" an der Brückenstraße. Mit dem am Donnerstag unterzeichneten "Letter of Intent" bekräftigten Stadt und Freistaat ihre 2019 geschlossene Vereinbarung, die Interessen des Freistaates an einer Weiterentwicklung seiner Behördenstandorte mit den städtebaulichen Interessen der Stadt Chemnitz in Einvernehmen zu verbinden. Heißt im Klartext: "Der Freistaat zieht sich mit seinen Verwaltungsplänen für diesen Standort zurück. Wir haben das Anliegen der Stadt begriffen, das Areal zwischen Brückenstraße bis zum Brühl als wichtigen innenstädtischen Baustein weiter entwickeln zu wollen", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer, der die Stadt für den "bodenständigen Umgang" mit solchen Plänen lobte. Es sei eine politische Zusage, die über einen möglichen Regierungswechsel hinaus Gültigkeit besitze.

 

Machbarkeitsstudie und Online-Umfrage

 

"Die Stadt Chemnitz wird in den kommenden Monaten eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Darin wird untersucht, ob eine Halle städtebaulich und hochbaulich in das Areal integriert werden kann und ob eine Multifunktionshalle wirtschaftlich in Chemnitz umsetzbar ist", informierte Oberbürgermeister Sven Schulze. Im Zuge dieser Machbarkeitsstudie sind auch die Meinungen der Chemnitzerinnen und Chemnitzer zu einer Multifunktionshalle und zum Standort in der Innenstadt gefragt. Dazu läuft aktuell eine Online-Umfrage, die im Beteiligungsportal der Stadt Chemnitz bis zum 8. September verfügbar ist. Hier geht's zur Umfrage: https://mitdenken.sachsen.de/1043954

 

"Offen für Synergien"

 

Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold betonte, dass die Multifunktionshalle keine reine Niners-Halle werden soll. Man sehe auf der einen Seite die Notwendigkeit eines Neubaus, wenn die Niners ihrem Anspruch gerecht werden wollen, auch künftig an der internationalen Spitze mitspielen zu wollen. "Wir sehen uns aber nicht isoliert, sondern als Teil der Stadt. Wir sind offen für jegliche Synergien, die sich ergeben." Seine Vision: "Im September 2030 wollen wir das Eröffnungsspiel in der neuen Halle austragen."