Freibad Erfenschlag bleibt im Dornröschenschlaf

Beschluss Kein Geld für weitere Planungen in Erfenschlag freigegeben

Als der Stadtrat im Herbst 2019 gegen den Abriss des Freibades Erfenschlag stimmte, hatte der Bürgerverein des Ortes große Hoffnungen. Seit über sechs Jahren befindet sich das Bad-Areal im Dornröschenschlaf. Im jüngsten Stadtrat hätte nun das nötige Geld für die Badplanung in den Doppelhaushalt 2021/2022 eingestellt werden können. "In der jetzigen Zeit ist es aus unserer Sicht umso wichtiger geworden, in wohnortnahe Freizeitangebote zu investieren", sagten die Bad-Befürworter im Vorfeld. Mit 24 Ja-, aber 26 Nein-Stimmen wurde der Antrag für die Planungskosten jedoch abgelehnt. Wie es auf dem Gelände nun weitergeht, bleibt somit offen. "Wenn im kommenden Haushalt kein Geld für das Projekt übrig bleibt, droht das Bad Geschichte zu werden", so der Bürgerverein Erfenschlag.

Das Freibad hat bereits eine lange Geschichte

in diesem Jahr begeht das Freibad sein 90-jähriges Jubiläum.

Ein Bauer stellte im Jahr 1931 das Grundstück bereit, der Naturheilverein war Initiator. Das "Schwimm-, Licht- und Luftbad" kostetet zu Beginn 10 Pfennige Eintritt. Bis Kriegsende fand sich der Schwimmverein 1892 als Betreiber. Von 2004 bis 2014 wurde das Bad vom örtlichen Verein SSV Textima betrieben.

In den Folgejahren engagierten sich die Erfenschlager immer wieder mit zahlreichen Aktionen für die Wiedereröffnung. Der Verein organisierte unter anderem Unterschriftensammlungen, Bürgerversammlungen, eine Lichterkette und das Baden im Zuber vorm Rathaus. Er beauftragte ein Planungsbüro für Schwimmbadbau mit einer Studie, die in das Sanierungskonzept der Stadt einfloss.

"Es gibt aktuelle Argumente für eine Wiederinbetriebnahme. In der Pandemie und den heißen Sommern im Klimawandel sind vermehrt Stadtbewohner zur Naherholung in der grünen Erfenschlager Flur unterwegs. Die modernisierte Bahnlinie und hoffentlich bald auch ein Radweg werden das begünstigen. Das Sommerbad mit Spielflächen wird eine Zukunftsinvestition, auch in den defizitären Schwimmunterricht unserer Kinder", so der Bürgerverein. Er hofft, das 100-jährige Jubiläum mit vielen Badegästen feiern zu können.



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