Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die Firma Gabano Shirts fälschte insgesamt 13 Hemden des Chemnitzer Unternehmens Germens und verkauft diese zu Schleuderpreisen über Online-Plattformen wie Brand4friends und Otto. Germens-Chef René König hatte per Zufall die Kopien seiner Edelhemden entdeckt und testweise das Hemd "Alnuso" selbst bestellt. "Ich hatte 2028 Hemden testweise in der Türkei nähen lassen. Aus den Entwürfen wurden offensichtlich Kopien gemacht und in Serie produziert", schlussfolgert René König.
Auszeichnung gibt es schon lange
Die Betrügerfirma mit Sitzen in Niedersachsen und Istanbul erhielt in dieser Woche neben sieben weiteren Unternehmen den Negativpreis "Plagiarius". Bereits zum 46. Mal wurde die "Auszeichnung" an besonders dreiste Markenpiraten verliehen. In diesem Jahr fand die Veranstaltung virtuell im Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg in Stuttgart im Vorfeld des "Welttags des geistigen Eigentums" statt. Das illegal vertriebene Hemd "Alnuso" wird zukünftig neben unzähligen weiteren Fake-Modellen im "Plagiarius"-Museum in Solingen ausgestellt. Zudem droht der Firma Gabano eine Schadensersatzklage. "Die Entwürfe stammen von Künstlern und sind demzufolge urheberrechtlich geschützt", betont der Germens-Geschäftsführer.
Viele Promis tragen den "Edelstoff" aus Chemnitz
Auf der Plattform des Versandhandels Otto wurden die 13 Stücke bereits herausgenommen. Die hochwertig produzierten und somit auch preislich intensiveren Germens-Hemden sind echte Hingucker und werden nicht nur von Prominenten wie dem Schlagerduo Amigos, Formel1-Reporter Kai Ebel oder dem ehemaligen Boxer Axel Schulz getragen.
erschienen am 30.04.2022