Ein Zeuge verständigte gestern Nachmittag die Polizei, da sich vor dem Tietz in der Reitbahnstraße mehrere junge Leute prügelten und eine Person dabei offensichtlich schwer verletzt wurde. Noch vor Eintreffen der eingesetzten Polizisten war das Gros der Beteiligten vom Ort des Geschehens geflüchtet. Zwei Zeugen und der Schwerverletzte (19) konnten vor Ort jedoch festgestellt werden. Der 19-Jährige wies Stichverletzungen auf, die hinzugerufene Rettungskräfte versorgten und ihn anschließend zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus brachten.
Fünf beteiligte Personen gestellt
Im Rahmen der Tatortbereichsfahndung konnten die Beamten in der Innenstadt kurz nach der Auseinandersetzung fünf Beteiligte (14 bis 21 Jahre) stellen. Einer von ihnen, ein 18-Jähriger, klagte ebenfalls über leichte Verletzungen, die unter anderem von einem Messer bzw. einer Stichwaffe rührten. Auch er wurde in der Folge durch Rettungskräfte medizinisch versorgt.
Was war passiert?
Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand hatte sich kurz vor 16.45 Uhr Folgendes vor dem Tietz zugetragen: Zwei, seit Langem in Streitigkeiten verwickelte Gruppen von insgesamt zehn bis zwölf jungen Männern und Jugendlichen syrischer Herkunft waren aneinandergeraten. Nach einem lautstarken verbalen Zwist sprühte ein Beteiligter dem oben genannten 18-Jährigen Pfefferspray ins Gesicht. Anschließend schlugen und traten sieben bis acht Personen der einen Gruppe auf den geschädigten 18-Jährigen und den geschädigten 19-Jährigen ein. Im Zuge der Schlägerei soll einer der später Gestellten (21) mit einem Messer auf den 19- und den 18-Jährigen eingestochen haben.
Festnahmen in der Folge aufgehoben
Der 21-Jährige und die drei ebenfalls gestellten Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen und für weitere polizeiliche Maßnahmen auf ein Polizeirevier gebracht. Der schwer verletzte 19-Jährige musste derweil operiert werden, schwebte jedoch nicht in Lebensgefahr. Nach Rücksprache mit der Chemnitzer Staatsanwaltschaft wurden die Festnahmen der vier Tatverdächtigen am späten Abend aufgehoben. Ungeachtet dessen laufen die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, die durch die Kriminalpolizei geführt werden, fort.
erschienen am 18.02.2022