Es ist wieder soweit, ich stelle euch heute eine Band abseits des Mainstreams vor, die schon seit mehr als 15 Jahren auf der Bühne steht und im März in der Stadthalle Chemnitz gastiert - Faun.
Die aus Bayern stammende Band ist eine Szenegröße, die klanglich dem Paganfolk, also dem heidnischen Folk, zugeordnet werden kann. Grund dafür sind vor allem ihre Texte, die sich mit der heidnischen Geschichte und Mythologie beschäftigen. Noch dazu haben Faun ein unglaublich umfangreiches Instrumentarium. Ich habe, um ehrlich zu sein, noch nie eine sechsköpfige Band mit so vielen Instrumenten auf der Bühne gesehen. Dabei sind zum Beispiel Instrumente wie die keltische Harfe, Drehleier, Irische Bouzouki, Mandolocello, Dudelsack, verschiedene Flöten, Percussions, Schlagzeug, Cister und Synthesizer.
Ihre Musik ist anders, sie ist sehr altertümlich, traditionell, romantisch, märchenhaft und man bekommt manchmal das Gefühl in eine ganz andere Zeit zu reisen. Meine erste Berührung hatte ich mit Faun auf meinem ersten Wave-Gotik-Treffen 2010 im heidnischen Dorf, als sie eine sehr naturverbundene, handgemachte und gefühlvolle Show abgeliefert haben. Damals war ich einfach gar nicht bereit, mich auf etwas einzulassen, was vom herkömmlichen Mainstreampop abwich. Aber mein Geschmack veränderte sich und ich wurde offener und interessierter an Neuem.
Die Verbindung zur Natur
Die Verbindung zur Natur und zu Mystik ist wahrscheinlich eines der Merkmale, die Faun von anderen Bands unterscheidet. Sie schaffen es, eine tiefe, unvergleichliche Sehnsucht nach einem Leben im Mittelalter in mir zu wecken, wie kaum eine andere Band. Außerdem singen sie nicht nur auf Deutsch, sie haben auch Texte in Sephardisch, Altisländisch, Latein, Ungarisch, Englisch, Finnisch und Uigurisch.
Faun haben viele Facetten und es bedarf Mut, sich auf ihren Klang einzulassen.
2015 traten sie sogar mit dem Lied "Hörst du die Trommeln" beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Songcontest an, konnten sich aber gegen Ann-Sophie nicht durchsetzen.
Nach über 900 Konzerten sind Faun vor allem eins - eine richtig gute Liveband, die einfach genauso klingt, wie auf CD, nur mit noch mehr Atmosphäre. Ich habe sie schon vier Mal live gesehen und kann jedem, der sich einmal an etwas ganz anderes heranwagen möchte, empfehlen hinzugehen.
Mit neuem Album auf Tour
Drei Jahre haben ihre Fans seit dem bislang größten Erfolg "Midgard" (Platz 3 der Albumcharts) auf neues Material der Band warten müssen, doch nun ist es endlich soweit. Faun haben im letzten November ihr zehntes Studioalbum "Märchen & Mythen" herausgebracht, auf dem sie, wie der Name schon sagt, vor allem Märchen (wie "Schneewittchen", "Schneeweißchen und Rosenrot" oder auch relative unbekannte Geschichten) in Liedform präsentieren. Ich freue mich darauf, dass Faun am 13. März zum wiederholten Male in der Chemnitzer Stadthalle zu Gast sind und ihre Songs präsentieren. Ihr auch?
Faun - Walpurgisnacht:erschienen am 13.02.2020