Chemnitz. Im Zuge umfangreicher interner Untersuchungen, die nach den jüngsten Vorkommnissen an der Polizeifachschule Schneeberg bei allen sächsischen Polizeifachschulen eingeleitet worden sind, hat die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) am 5. August beamtenrechtliche Schritte gegen einen Fachlehrer der Polizeifachschule Chemnitz veranlasst.
Rassistischer und sexistischer Lehrer an Polizeischule
Der Fachlehrer soll sich in der Vergangenheit wiederholt rassistisch geäußert und sexistisches Verhalten gezeigt haben. Die Vorwürfe wurden der PolFH durch die Meldung mehrerer Bediensteter der Polizeifachschule Chemnitz bekannt.
Rektor der Hochschule distanziert sich von Rassismus und Sexismus
Rektor Dirk Benkendorff leitete umgehend beamtenrechtliche Schritte gegen den Bediensteten ein. "Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) steht auf einem festen Wertefundament, in dem extremistische und sexistische Äußerungen keinen Platz haben. Derartiges Fehlverhalten wird nicht geduldet und konsequent verfolgt", erklärt Rektor Benkendorff.
Polizeilehrer nicht mehr tätig
Seitens der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) ist der Vorfall an die zuständige Polizeidirektion übergeben worden. Das Ergebnis der weiteren Ermittlungen bleibt abzuwarten. Der Beamte ist gegenwärtig nicht mehr als Fachlehrer tätig.
Zuvor schon auffällige Polizeischüler
Nach Vorkommnissen an der Polizeifachschule Schneeberg waren den Angaben zufolge bei allen sächsischen Polizeifachschulen interne Untersuchungen eingeleitet worden. Erst kürzlich war gegen einen sächsischen Polizeischüler Anzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung erstattet worden. Der Auszubildende der Polizeifachschule Schneeberg soll sich nach einer Exkursion auf einen jüdischen Friedhof antisemitisch geäußert haben. Die Hochschule der Sächsischen Polizei hat nach eigenen Angaben gegen den Mann straf- und beamtenrechtliche Schritte eingeleitet.
Es war nicht der einzige Fall: An der Polizeifachschule wurden schon mehrfach Auszubildende auffällig. Im vorigen Dezember wurde ein 22-Jähriger suspendiert, weil er einen anderen Polizeischüler rassistisch beleidigt haben soll. Im Oktober 2023 wurde ein 18-Jähriger kurz nach Beginn seiner Ausbildung wegen Rechtsextremismusverdachts suspendiert.
Weiteres Lehrpersonal geprüft: Azubis und Angestellte sollen Meldung erstatten
Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) prüft derzeit, ob weitere Verdachtsmomente gegen Bedienstete bestehen. Zu diesem Zweck werden an den Polizeifachschulen Gespräche geführt und die Bediensteten und Auszubildenden ermutigt, entsprechende Verdachtsmomente zu äußern. Den Bediensteten steht hierbei ein breites Netz an Ansprechpartnern zur Verfügung.
erschienen am 07.08.2024