Sieben Kilogramm in 15 Minuten - das ist die Ausbeute von zwei neunten Klassen, die am Montag auf Mülljagd waren. Unter dem Motto "Umweltschutz lässt uns nicht kalt" sind die Mädchen und Jungen der Schule Altchemnitz - Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen gemeinsam mit Lehrern, Vertretern der Stadt und anderen durch die Straßen vom Sonnenberg gezogen. Ausgestattet waren sie mit Greifzangen und Müllbeuteln. Was sie am Straßenrand und auf Rasenflächen fanden? Papier, Plastik, leere und volle Flaschen, Metall, eine alte Fahrradfelge, Bierdeckel, Zigarettenstummel, Dosen. Alles Dinge, die in den Mülleimer gehören und nicht auf weite Flur.
Die Welt ein bisschen sauberer machen
"Ich verstehe einfach nicht, warum die Leute die Sachen nicht in den Müll schmeißen", sagte Schülerin Dina, die gemeinsam mit ihren Freundinnen Vivian und Vanessa auf Tour ging. Wenn sie selbst Müll verursache und gerade kein Mülleimer zur Stelle sei, stecke sie den Müll einfach in ihre Jackentasche. "Im Bus fällt mir auch immer auf, dass die Leute ihren Müll einfach liegenlassen, statt einzustecken", so die Neuntklässlerin weiter. Mitschülerin Vivian ergänzte: "Ich finde die Aktion heute super und bin ehrlich gesagt auch etwas stolz darauf, Müll einzusammeln und die Welt damit sauberer und schöner zu machen."
Eine Woche lang sammeln die Klassen beim so genannten Plogging - Müll beim Joggen sammeln - Wertstoffe in der Umgebung der Schule und im Zeisigwald. Organisiert wird die Aktion vom schuleigenen "Klimaklub Altchemnitz". Eine Klasse habe in nur einer Unterrichtseinheit über 80 Kilogramm Müll am Zeisigwaldspielplatz eingesammelt, berichtete Lehrer Daniel Kaden. "Die Schüler waren regelrecht erschüttert darüber." Bernhard Herrmann, Grünen-Stadtrat und Bundestagsabgeordneter, der bei der Müllsammelaktion am Montag mit anpackte, wies darauf hin, dass auch das Ordnungsamt die Bürger mehr über Rechte und Pflichten in punkto Müllvermeidung hinweisen müsste.
erschienen am 12.04.2022