Im TUC-Interview sind wir heute vor dem Unigebäude der "StraNa" mit einer 25-jährigen Studentin aus Russland, genauer aus Tscheljabinsk im Ural. Alexandra Shaburova berichtet von ihren Erlebnissen in Deutschland und ihrem Studienort Chemnitz. Es ist erstaunlich, was sie hier schon alles auf die Beine gestellt hat - und das, obwohl sie erst seit 2016 in Deutschland ist: 


Die Entscheidung für Chemnitz


"Chemnitz war nicht meine erste Wahl…!" entgegnet die 25-Jährige erstaunlich ehrlich zu ihrem damals gewählten Studienort Chemnitz. "Heute bin ich dennoch froh darüber, diese Wahl getroffen zu haben. In Chemnitz habe ich meine zweite Heimat gefunden, mein Mann und meine Schwester sind auch hier." 


"Der Start in einem anderen Land war für mich zunächst nicht leicht, weshalb ich gerne anderen russischen Studenten in Deutschland den Einstieg etwas erleichtern und transparenter machen möchte. Vor allem die bürokratischen Abläufe und die Sprache in Deutschland machen es den Neuen schwer." Heute studiert sie "Semiotik und multimodale Kommunikation" im fortgeschrittenen Mastersemester und hat durch frühere Sprachkurse vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) viel Neues in diesem Bereich gelernt und hat sich schon vor ihrem Start in Chemnitz für längere Zeit in Berlin aufgehalten. Der DAAD ermöglichte Alexandra ein Stipendium im Jahre 2015.


Außerdem erläutert Alexandra ihre Studienwahl: "Ich machte meinen Bachelor in Russland und wollte in Deutschland lieber einen Bachelor neu beginnen wegen der neuen Sprache. Schnell merkte ich, dass ich meine Sprachkompetenz unterschätzt hatte und führte nach Medienkommunikation meinen Master interdisziplinär zwischen Medien und Germanistik weiter." 


Alexandras Erfolg als Bloggerin


Ihren Accounts auf Instagram "Chemnitz.city" und "_eviliam_" folgen derzeit mehr als 7.000 Follower, die Mehrheit dieser Follower stammt aus Russland. 
Alexandra erzählt eine kurze Anekdote aus ihrem Leben in Deutschland, wie es zu der Idee und dem Konzept ihrer Instagram-Seite kam: "das Semesterticket für Chemnitzer Studenten beinhaltet ja freie Fahrten mit Bus und Bahn innerhalb Sachsens, also bin ich in meiner Freizeit mal in andere sächsische Städte wie Dresden oder Leipzig gefahren, um die Architektur zu fotografieren und sie hinterher auf Social-Media zu teilen." Heute hält sie ihre Sicht der Dinge und ihre persönliche Perspektive auf die Heimatstadt Chemnitz in ihren Fotos auf Instagram fest. 


Weitere Projekte 


Daneben lancierte Alexandra Anfang 2021 einen neuen Podcast namens "Sascha & Medwedi", was auf Deutsch so viel wie "Alex und die Bären" bedeutet. Er ist nach der Idee des bekannten russischen Märchens "Mascha i Medwedi" konzeptuiert worden und mit ihrer bereits dritten Folge komplett auf Russisch einen Erfahrungsbericht anderer russischer Student*innen in Deutschland und ganz Europa darstellt. Laut Alexandra sei Sascha nämlich der Spitzname für Alex im russischsprachigen Raum. Sie ist dabei die Moderatorin und die Bären sind ihre Gäste. Ihr Leispruch ist: "незамысловато, но с душой" (Deutsch: "unkompliziert, aber mit Seele").

Insgesamt möchte es Alexandra also schaffen, angehenden Studenten aus dem russischsprachigen Raum einen Start in Deutschland transparenter zu machen und etwas zu erleichtern. Schon einige ihrer Follower haben sich später auch wirklich für ein Studium in Chemnitz entschieden.