Wer baut oder ein Gebäude betreibt, ist für den entsprechenden Brandschutz verantwortlich und hat Sorge zu tragen, dass im Notfall alles glatt läuft. Eine Möglichkeit, effektiven Feuerschutzabschluss herzustellen, besteht darin, Brandschutztüren einzubauen. Diese unterliegen den Vorschriften für Brandschutztüren und müssen deren Anforderungen genügen.
Prinzipien des Brandschutzes in Deutschland
Auch wenn die Bundesländer selbst festlegen, wie genau die Brandschutzverordnungen aussehen, gibt es doch Prinzipien, nach denen sich alle weiteren Vorgaben richten. Präventivarbeit nimmt dabei einen großen Platz ein, es soll nach Möglichkeit kein Feuer entstehen. Wenn es doch zu einem Brand kommt, sollen sich Flammen und Rauch gar nicht oder nur so langsam wie möglich ausbreiten können. Der Aufbau des Gebäudes muss dabei die Rettung von Tier und Mensch bestmöglich unterstützen und die Löscharbeiten erleichtern. Um diesen Vorschriften zu genügen, ist der Einbau von Feuerschutzabschlüssen vorgegeben. Normalerweise in Form von speziellen Türen, die automatisch schließen und so die Verbreitung von Feuer und Rauch verhindern. Das sind Feuer- und Brandschutztüren.
Wo kommen Brandschutztüren zum Einsatz?
Wenn alles optimal läuft, wird bereits bei der Planung eines Gebäudes darauf geachtet, dass bestimmte Bereiche durch feuerhemmende oder feuerbeständige Wände voneinander getrennt werden. Die Türen, welche diese durchtrennen, müssen - um die Wirkung der räumlichen Unterteilung nicht zu hemmen - auch feuerfest sein, zumindest für einen bestimmten Zeitraum. Man unterteilt Brandschutztüren in drei verschiedene Modelle. Die Feuerschutztür, die Rauchschutztür und die Kombination aus beiden. Anders als in vielen anderen Branchen ist absolute Perfektion hier aber nicht nur gewünscht, sondern überlebensnotwendig. Brandschutztüren müssen nicht nur dem Mindeststandard genügen, sondern beispielsweise wie die Modelle von HOBA stetig überarbeitet und verbessert werden. Allgemein werden derartige Maßnahmen aber nötig, wenn es sich um ein viel besuchtes Gebäude handelt. Auch Gebäude, deren Besucher schwerer zu evakuieren sind, gelten als besonders hohe Brandschutzvorschriften. Dazu zählen zum Beispiel Altenheime, Krankenhäuser und Kindergärten.
Die verschiedenen Modelle der Sicherheitstüren haben eins gemeinsam: sie schließen automatisch. Das stellt sicher, dass das Feuer auch in Abwesenheit von Menschen eingedämmt werden kann und sich niemand in Lebensgefahr bringen muss, um diese zu schließen. Das heißt, dass sie niemals verkeilt oder anderweitig offen gehalten werden dürfen. Im Brandfall gefährdet eine derartige Leichtsinnigkeit Menschenleben. Das Offenhalten darf nur über zugehörige Feststellanlagen erfolgen. Diese sind mit den Brandmeldern des Gebäudes verbunden und geben die Tür im Brandfall frei.
Die unterschiedlichen Modelle
Wie bereits erwähnt, kann man Brandschutztüren in Feuer- und Rauchschutztüren unterteilen. Unterschiedliche Gebäude brauchen unterschiedliche Maßnahmen und es wird meist bei der Planung oder nach dem Bau berechnet, welchen Weg ein Feuer und dessen Rauch am ehesten nimmt. Kaum ein Gebäude hat ausschließlich Feuer-, oder Rauchschutztüren, in der Regel ist eine Kombination beider Modelle anzutreffen, um den höchsten Grad an Sicherheit zu ermöglichen.
Feuerschutztüren
Feuerschutztüren werden nach der Zeitdauer in Feuerwiderstandsklassen unterteilt. Demnach sind die Türen der Klassen T90, T60 und T30 je 90, 60 oder 30 Minuten lang feuerfest. Dies gilt aber nur, wenn sie sich in perfekt geschlossenem Zustand befinden. Feuerschutztüren werden in unterschiedlichen Abständen im Gebäude verteilt und trennen zum Beispiel in Schulen oft die einzelnen Klassenzimmer vom Flur des Gebäudes. Insgesamt gibt es Unterteilungen von langen Fluren und Treppenhäusern, denn so wird das Feuer im Brandfall auf einen kleinen Teil des Gebäudes beschränkt und kann sich auch durch die eingeschränkte Sauerstoffzufuhr nicht unkontrolliert ausbreiten. Fluchtwege werden oft zusätzlich abgeschottet und sind ebenfalls mit einer Feuerschutztür versehen. Diese bleibt im Normalfall verschlossen, kann aber bei einem Brand ohne Schlüssel oder Karte mit wenig Kraftaufwand von innen geöffnet werden, um den Fluchtweg freizugeben.
Was bedeutet Feuerschutzabschluss?
Wenn in einem Gebäude ein Brand auftritt, soll verhindert werden, dass sich Rauch, Gase und Flammen weiter ausbreiten. Der Feuerschutzabschluss ist für das Eindämmen des Feuers zuständig, begrenzt also nicht unbedingt auch das Ausbreiten von Gasen und Rauch. Das Gebäude wird bei der Installation der Türen in verschiedene Brandabschnitte geteilt, denn das Feuer soll nach Möglichkeit in einem Brandabschnitt bleiben und sich nicht weiter verteilen. Die einzelnen Teile werden also zumindest für eine bestimmte Zeit feuerfest abgeschlossen. So kann das Feuer begrenzt werden und die Rettungskräfte erhalten wertvolle Minuten zur Rettung von Menschen, Tieren und Gütern.
Rauchschutztüren
Nicht jede Feuerschutztür ist auch automatisch eine Rauchschutztür, demnach unterliegen die beiden Modelle auch unterschiedlichen Vorschriften und werden an unterschiedlichen Orten angewendet. Hinter einer genormten und vollständig geschlossenen Rauchschutztür kann eine Person ca. 10 Minuten lang ohne ein Atemschutzgerät gerettet werden. Dieses Modell wird typischerweise in Treppenhäusern eingesetzt, die zu anderen Räumen führen. Auch lange Flure werden durch Rauchschutztüren in kleinere Abschnitte unterteilt. Sie sind mit einer dreiseitigen Dichtung versehen und haben einen zusätzlichen Verschluss, der am Boden aufliegt. Da es hier um einen bestmöglich luftdichten Abschluss geht, senkt sich die Dichtung am Boden in der Regel erst mit dem Schließen der Tür. Das verhindert, dass sich die Wirksamkeit durch wiederholtes Verwenden der Tür vermindert.
Was bedeutet Rauchschutzabschluss?
Rauchschutztüren dienen dem "Rauchschutzabschluss". Das bedeutet, dass das Gebäude beim Bau und dem Einsetzen der Türen in Rauchabschnitte unterteilt wird. Diese sind meistens kleiner als die Brandabschnitte und dienen vor allem der Rettung von Menschen, denn der Rauch stellt meist eine größere Gefahr als das tatsächliche Feuer dar. Rauch hat eine sehr starke Ausbreitungsfähigkeit und ist so schwerer einzudämmen als der Brand. Die Rauchschutztüren schließen sich im Fall eines Feuers und verhindern die schnelle Verbreitung des lebensbedrohlichen Rauchs in Treppenhäusern und Fluchtwege.