Chemnitz. Die städtische Longboard Community wächst seit zwei Jahren immer stärker. Eine Gemeinschaft von etwa 20 jungen Frauen und Männern geben sich regelmäßig diesem Trendsport hin.

 

Kontakte in ganz Europa

Und sie netzwerken in andere Städte Deutschlands und sogar nach Europa. Was die Kulturhauptstadt erst nächstes Jahr schaffen soll, macht diese junge Crew schon lange so ganz nebenbei: Sie streckt ihre Arme und Herzen in europäische Städte wie Hamburg, Bochum, Eindhoven, Lausanne oder Barcelona aus, um alte Freunde zu treffen, neue Freunde zu finden und tolle Locations auszuchecken. Genau das machen sie am Wochenende wieder.

 

Longboarding-Treffen in Chemnitz

Am 13. Januar treffen sich etwa 40 Longboard-Begeisterte zum skaten und cruisen im Chemnitzer Kraftverkehr. Doch was sind Longboards eigentlich? Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein längeres Skateboard mit größeren Rollen. Erfunden wurde es schon in den 1950ern als "Surfbrett mit Rädern", um das Surfen auf den Asphalt zu bringen und sich dabei ähnlich wie beim Wellenreiten zu bewegen und zu "flowen".

 

Eine vielseitige Sportart

Die Nischensportart selbst hat nochmal mehrere Untergruppierungen in ihren Einsatzgebieten: Cruisen, Long Distance, Downhill, Dancing und Freestyle. Die Gemeinschaft in Chemnitz fokussiert sich hauptsächlich auf Longboard Dance und Freestyle, wobei man ästhetische Tanzschritte mit klassischen Skateboard-Tricks kombiniert. Im Gegensatz zum klassischen Streetstyle-Skaten, benötigen Longboard Tänzerinnen und Tänzer lediglich guten, glatten Boden und etwas Platz. Ein Dancer Longboard ist etwa 110 bis 150 cm lang und bietet genug Bewegungsspielraum, um Pirouetten zu drehen, ohne ausgebremst zu werden.

 

Longboard-Szene in Chemnitz von Frauen geprägt

Die Skaterinnen und Skater der Community sind durchschnittlich im Alter von 25 bis 35 Jahren. Viele haben erst mit Ende 20 den Schritt gewagt, eine neue Sportart zu probieren. In der Chemnitzer Szene sind vor allem die Frauen sehr aktiv. Mitorganisatorin Luise Müller: "Wir freuen uns, ganz spontan die Möglichkeit zu bekommen, unser erstes eigenes Event hier in Chemnitz veranstalten zu können und in ungezwungener Atmosphäre zu trainieren."

 

Trockene Räume mit gutem Boden sind rar im Winter

Da jede Community im Winter das Problem habe, einen geeigneten, trockenen Ort zum Skaten zu finden, werde solch eine Veranstaltung erfahrungsgemäß sehr dankbar angenommen. "Diesmal reisen die Leute sogar mit einem Anfahrtsweg von mehr als vier Stunden an", so Luise Müller. Etwa 40 Longboarderinnen und Longboarder werden erwartet.

 

Chemnitzerinnen sind Teil der global aktiven Longboard Girls Crew

Besonders toll: Zwei Chemnitzerinnen sind sogar als Botschafterinnen bei der weltweit aktiven Longboard Girls Crew engagiert. Die globale non-profit Community arbeitet seit 2010 an sozialen Projekten, unterstütz Frauen in "männlichen- dominierten" Sportarten und hilft dabei Stereotypen zu brechen und Communities in der ganzen Welt aufzubauen. Dadurch stehen die Chemnitzerinnen regelmäßig im Austausch mit mehr als 100 einflussreichen, sportbegeisterten und talentierten Frauen aus aller Welt.