Die Musik von Harry Potter live in Chemnitz: Mein erstes klassisches Konzert

Ellis Einblick Wenn eine sportliche Naturfreundin auf Klassik trifft

Ellis Einblick
Chemnitz. 

Am Dienstagabend präsentierten die Cinema Festival Symphonics in der Stadthalle Chemnitz "The Music of Harry Potter - Live in Concert". Das Ensemble entführte mit modernster Technologie und visuellen Effekten die Zuschauer auf eine magische Reise durch alle acht Filme der Potter-Reihe, begleitet von ikonischen Melodien wie "Hedwig's Theme". Gänsehautmomente und filmische Höhepunkte wurden den Besuchern angekündigt. Ich konnte diese Erfahrung als neue Redakteurin bei BLICK.de hautnah erleben.

Da stand ich also, als naturverbundene Sportlerin, mit meiner allerersten Akkreditierung für ein klassisches Konzert in der Chemnitzer Stadthalle. Diese Location sollte Zeuge werden, wie ich mich in die Welt der Melodien und Harmonien wagte - ganz fernab meiner gewohnten Sport- und Outdoor-Abenteuer. Das Team vor Ort empfing mich äußerst herzlich und stand mir geduldig Rede und Antwort.

Der emotionale Zauber der Klassik: Ein Wirrwarr in meinem Kopf

In den Schulstunden zurückversetzt, versuchte mein Kopf verzweifelt, die Namen der Instrumente zu sortieren. Was ehrlich gesagt nicht mehr so wirklich gelang. Dennoch ich war voller Vorfreude und Neugier, wie die klassische Musik auf mich wirken wird. Schließlich hört man ja hin und wieder, Klassik könne Emotionen transportieren, als wäre sie ein gefühlvoller Lieferdienst der Musikwelt.

Harry Potter trifft auf Klassik: Ein Zaubererexperte an meiner Seite

Mit gerade mal drei gesehenen Harry Potter-Filmen in meinem Repertoire war ich ein Anfänger in Sachen Zauberwelt. Doch an meiner Seite befand sich ein Potter-Experte, der die Filme rund 30 Mal verschlungen hatte - eine Leistung, die für einen 20-Jährigen eine ganze Ära darstellt.

"Ich hatte Gänsehaut während dem Konzert, ungefähr zwanzig Mal", erklärte mir der junge Harry Potter-Fan. Die Musik sei nicht nur wunderschön. Auch die farbliche Untermalung sei perfekt auf die Charaktere abgestimmt, als würde das Orchester ein magisches Aquarell malen. Der Potter-Fan interpretierte das Konzert in erster Linie als fokussiert auf die drei Hauptcharaktere.

Zwiespältige Animationserlebnisse: Wenn die Reihenfolge durcheinander gerät

Die Animation in Bildern, die über der Bühne auf einer Leinwand zu sehen war, erzählte die achtteilige Geschichte Harry Potters. Diese tanzte gelegentlich durch die Zeit, als hätte sie einen Zeitumkehrer im Handgepäck. Ein zarter Schleier der Verwirrung legte sich über das Publikum. In der Pause drang aus den Gesprächen der Besucher der Wunsch nach einer klaren Chronologie hervor.

Was sich der eingefleischte Harry-Potter-Fan gewünscht hätte, war, dass die Animation ein Stück mehr dem entspricht, was man auch in den Abspannen der Filme zu sehen bekommt. "Da sind die Zeichnungen auch ein wenig verwaschen, aber nicht annähernd so sehr, wie auf der Leinwand," kommentierte der Fan. Diese Wahrnehmung könnte allerdings auch durch den künstlerischen Blick des Harry-Potter-Fans beeinflusst sein, der selbst ein kleiner Zeichenkünstler ist und daher jedes Detail ins Auge fasst. Es war aber dennoch eine große Leistung des Animationsteams. Und ich frage mich, wie viele Stunden es wohl gekostet haben muss, die komplette Konzertlänge von zwei Stunden zu bebildern.

Ein begeistertes Publikum: Stehende Ovationen und mutige Taktvorgaben

Trotz der Animationsturbulenzen begeisterte das Orchester. Viele Paare, aber auch Familien und Generationen saßen im Publikum. Die Hälfte stand am Ende sogar auf, um ihre Begeisterung zu zeigen. Ein mutiges Mädchen, das den Takt vorgab, von der Dirigentin im Zauberumhang persönlich auf die Bühne geholt, und eine Zugabe des Orchesters rundeten den Abend ab. 

 

Hinter den Kulissen des Orchesters: Ein bunter Mix von Individualisten

Ein Orchester- komplett in schwarz gekleidet- wurde begleitet von einem Chor in eleganten Abendkleidern und Anzügen. Und hinter den zu Beginn hoch konzentriert und ernst wirkenden Mienen konnte man dennoch immer die Leidenschaft am Musizieren erkennen. Je später der Abend wurde und je mehr Werke gespielt waren, umso entspannter wirkte das Orchester. Am Ende konnte man bei vielen sogar ein erleichtertes Lächeln erkennen. Einige schienen echte Charaktere zu sein, besonders der kleine Rebellenverdacht hinten rechts.

Die Dirigentin und die Kunst der Lenkung: Ein Rätsel aus Taktstockschwüngen

Die Dirigentin, eine Ein-Frau-Show der Kontrolle, schaffte es, das gesamte Orchester mit einem einzigen Schwingen ihres Taktstocks zu lenken. Ein Rätsel, das für mich so undurchschaubar war wie Zaubertränke in Hogwarts. Und ich fragte mich wie lange es wohl dauert, bis man so spielend leicht dirigieren kann.

Überwältigt von der Musik: Ein Konzert als emotionale Achterbahn

Als Nicht-Kennerin der Harry Potter-Handlung beeindruckte mich vor allem die Leidenschaft der Musiker. Jedes einzelne Instrument trug zum unvergesslichen Erlebnis bei. "Mein Instrument wäre klar eine große Pauke," dachte ich mir, während der Potter-Fan von den Geigen schwärmte.

Ein unvergesslicher Abend: Mehr als nur Musik

Obwohl ich nicht alles ins Detail verstand, und ich nicht so rezensieren kann, wie es andere können, die eine klassische Ader haben, so zog mich die Leidenschaft der Musiker in ihren Bann. Ein Teamspiel, vergleichbar mit Teamsport, das mir als Sportlerin vertraut ist. Sicherlich werde ich wiederkommen, denn dieser Abend war mehr als nur ein Konzert - es war eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Welt der Klänge und Geschichten. Ein bisschen wie Quidditch, nur ohne Besen.



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