Am 14. Juni werden viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen bleiben, auch ein Großteil der knapp 60 in Chemnitz. Sie schließen aus Protest.
Die Gründe für den Protest:
Die Arzneimittelversorgung bleibt zwar aufrechterhalten - allerdings nur über die Notdienstapotheken. Die Apothekerschaft reagiert damit auf gesundheitspolitische Entscheidungen der Bundesregierung. "Seit Monaten weisen wir auf die brisante Lage hin. Die Apothekenteams retten jeden Tag Leben, in dem sie alternative Präparate für nicht verfügbare Arzneimittel beschaffen. Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln über die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, wird sie geschwächt", sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Chemnitzerin äußert sich zur Lage
Für Manon Knaak ist der Protesttag kommende Woche von großer Notwendigkeit. Die Apothekerin betreibt drei Standorte in Chemnitz, unter anderem die Easy Apotheke in der Innenstadt. "Die Lage ist ernst", sagt sie. Zum einen was die Lieferengpässe betrifft: "Wir bekommen einfach in vielen Bereichen keine Medikamente mehr und sind nur noch damit beschäftigt, zu schauen, was es alternativ gibt und wie wir bei Packungsgrößen variieren können."
Große Personalnot
Zum anderen sei Personalnot ein großes Thema bei den Apotheken. "Uns fehlen Fachkräfte. Immer mehr Apotheken müssen unter anderem deshalb schließen." Das Ende vom Lied sei, dass durch zu wenig Personal die Notdienste irgendwann nicht mehr korrekt abgedeckt werden könnten. Sie und ihre Mitarbeiter würden die Kunden schon seit Tagen auf den Streik am 14. Juni hinweisen. Das Echo darauf sei laut Knaak zum Großteil verständnisvoll.