Am Samstag Vormittag versammelten sich etwa 100 Personen auf dem Chemnitzer Neumarkt. Anlass war der internationale Aktionstag gegen Rassismus. Es wurde gegen Rassismus und Krieg, sowie für Solidarität mit allen Geflüchteten demonstriert. Nach einer Kundgebung begaben sich die Teilnehmenden als Demo-Zug die Straße der Nationen hinauf.
Organisiert durch das Aktionsbündnis "Aufstehen gegen Rassismus", beteiligten sich an der Demonstration Vertreter der Linkpartei und der Grünen Partei, sowie persönlich von Rassismus Betroffene verschiedener Herkunft, der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen, das Human Aid Collective und die Berliner "Academy of Migrant Organizing" mit Redebeiträgen. Der Human Aid Collective e.V. rief auch zu Spenden auf.
Geflüchtete erster und zweiter Klasse
"Wir sind gegen jeden Rassismus, egal ob er sich gegen Menschen aus arabischen, afrikanischen oder slawischen Ländern richtet. Wir wollten zeigen, dass es wichtig ist, sich nicht spalten zu lassen in In- und Ausländer und dass man Rassismus nur in der Zusammenarbeit von Betroffenen und Verbündeten erfolgreich begegnen kann." erklärte eine Teilnehmerin der Demonstration.
"Eine Afghanische Frau berichtete mir, dass sie ihre Unterkünfte in der Altendorfer Straße räumen, und in die Straßburger Straße umziehen musste. In den frei werdenden Räumlichkeiten sollten Ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden, während sie selber nun unter deutlich verschlechterten Bedingungen unterkam. Hier entsteht der Eindruck es gäbe Flüchtlinge erster und zweiter Klasse. "
Im Rahmen der Kundgebungen kamen auch Personen zu Wort, die direkt von Rassismus betroffen sind. Das Bündnis betonte die Notwendigkeit Menschen nicht nach ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten "Kulturkreisen" besser oder schlechter zu behandeln, sondern schutzbedürftigen Menschen jeglicher Nationalität gleichberechtigt Fürsorge entgegenzubringen.
Anschließendes Programm
Im "Weltecho" wurde ab 12.30 Uhr eine "Soli-Küche" angeboten, bei der man sich gegen Spende günstig stärken und miteinander ins Gespräch kommen konnte. Ab 13.30 Uhr stellte sich die "Academy of Migrant Organizing" aus Berlin vor.