Chemnitz. Auf der Straße, im Bus, im Supermarkt, in der Schule: immer öfter treffen Einheimische auf Menschen aus anderen Ländern. Die Stadt Chemnitz zählt aktuell einen Ausländeranteil von 13,2 Prozent - im Vorjahr waren es 11,2 Prozent. Und die Zahl dürfte weiter steigen. Dieser Trend ist bundesweit zu beobachten. Ausländische Mitbürger, ob aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine, sind oft auf Unterstützung angewiesen, sie sprechen eine fremde Sprache, kommen aus anderen Kulturkreisen, haben viele Fragen und oft auch große Angst.
Caritasverbände besorgt
Trotzdem will die Bundesregierung im kommenden Jahr deutlich weniger Geld für die Beratung und Betreuung ausländischer Flüchtlinge bereitstellen - die Rede ist von 218 Millionen Euro, die eingespart werden sollen. Caritasverbände im ganzen Land fürchten, dass sie durch die bevorstehenden Kürzungen ihr Migrationsberatungsangebot nicht mehr in der jetzigen Form aufrecht erhalten können. "Die Kürzungen sind ein sehr großes Problem. Wir können dann weniger Menschen im Bereich Migration helfen. Und das, obwohl der Bedarf steigt. Hier will der Bund an völlig falscher Stelle sparen", sagt Sabine Geck, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Chemnitz und Umgebung.
Viele Menschen nehmen Beratungsangebote wahr
Auch die Förderung der Stadt Chemnitz stagniert und kompensiert vor allem steigende Personalkosten nicht. Der Verband bietet in Chemnitz eine Ausländer- und Flüchtlingsberatung an. Das Angebot, das in mehreren Sprachen offeriert wird, ist eine wichtige Anlaufstelle für Flüchtlinge in Chemnitz. Mehr als 500 Beratungsgespräche fanden im vergangenen Jahr statt. Weiterhin stellt der Caritasverband eine Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer bereit. Sie unterstützt bei der sprachlichen, beruflichen und sozialen Erstintegration in das neue Lebensumfeld. Auch dieser Ort war 2022 stark frequentiert: Fast 600 Menschen suchten die Beratungsstelle auf und nahmen die Unterstützung der kompetenten Mitarbeiter vor Ort dankend an.
Tag der offenen Tür
Schließlich betreibt die Caritas auch das Café International auf dem Sonnenberg, das als interkulturelle Begegnungsstätte und offener Treff für Migranten, Geflüchtete und alle in Chemnitz lebenden Ausländer zur Beratung, Orientierung, zum Austausch und gemütlichen Beisammensein einlädt. Bei einem großen Tag der offenen Tür möchte der Caritasverband Chemnitz und Umgebung jetzt auf sein vielfältige Migrationsangebot in der Stadt aufmerksam machen: am heutigen 21. September wird von 10 bis 14 Uhr in die Räume des Café International auf der Markusstraße 17 des Sonnenbergs eingeladen. Die Mitarbeiter bereiten einen internationalen Imbiss vor und stehen gern für Fragen und Anregungen interessierter Besucher zur Verfügung - selbstverständlich in verschiedenen Sprachen.
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