Pietramurata / ITA. Unorthodoxer kann man seine Premiere in einer Weltmeisterschaft eigentlich nicht zelebrieren. Genau das tut an diesem Wochenende der erst 21-jährige Chemnitzer Justin Trache, und zwar in der Motocross-Weltmeisterschaft und dazu auch gleich noch in der Top-Klasse MXGP. Beim vierten von 20 Saisonläufen schob der Sachse nun im italienischen Pietramurata nördlich des Gardasees seine 450er-Yamaha an den Start und kam auch sogleich in den Genuss eines ersten WM-Rennens. Nach dem Freien und dem Zeit-Training stand am späten Nachmittag das seit vorigem Jahr erstmals ebenfalls mit WM-Punkten honorierte und etwas kürzere Quali-Race um die besten Startplätze auf dem Programm. Unter 39 Teilnehmern belegte Justin Trache nach 20 Minuten und zwei Runden den 38. Platz, gleichbedeutend auf Grund eines ausgeschiedenen Fahrers mit der roten Laterne. Mehr durfte man aber auch nicht wirklich erwarten, denn da er die letzten beiden Jahre mehrere schwere und langwierige Verletzungen hatte und kaum zum Fahren kam, war es fürs Erste nicht so schlecht. Hinzu kommt, dass er in der WM eigentlich noch in der Nachwuchs-WM-Klasse MX2 fahren könnte, aber in Deutschland nicht im ADAC MX Youngster Cup. Hierzulande beträgt das Alterslimit 21 Jahre und da Justin Trache im Mai sein 22. Wiegenfest feiern wird, muss er auch in der ADAC-Serie in der Top-Klasse MX Masters antreten.
Zwischendurch kam es für Justin Trache zu einer besonderen Situation, als er kurze Zeit vor dem Weltmeister des letzten Jahres, dem Spanier Jorge Prado umher fuhr. Der GASGAS-Werkspilot hatte allerdings vorher technische Probleme und war nach einem Boxenaufenthalt zurückgefallen.
Schaulaufen der Ex-Weltmeister
Das heutige MXGP-Quali-Rennen gewann der Ex-Weltmeister Romain Febvre aus Frankreich vorm vierfachen Champion Tim Gajser aus Slowenien und dem Niederländer Glenn Coldenhoff. Die weiteren und ziemlich regelmäßig in der WM fahrenden Deutschen, Tom Koch aus dem thüringischen Wormstedt und Maximilian Spies aus dem unmittelbar an Sachsen angrenzenden brandenburgischen Ortrand wurden 16. bzw. 19. Damit würden sie morgen in die Punkteränge fahren. Heute erhielten nur die ersten Zehn Verwertbares fürs WM-Ranking. Die beiden Grand-Prix-relevanten Rennen gehen am Sonntagnachmittag über je 30 Minuten plus zwei Runden über die Bühne.
Deutscher mit gesicherten Podest-Chancen
Mindestens Podest-Chancen hat bei jedem Rennen der "kleinen" WM-Klasse MX2 Simon Längenfelder aus dem nordfränkischen Oberkotzau. Der GASGAS-Werksfahrer startete heute mit Platz drei ins Rennwochenende, den er sich nach mäßigem Start erst in der Schlussrunde sicherte. Als Sieger wurde, sehr zum lautstark kund getanen Gefallen der Tifosi, der Weltmeister des Vorjahres, Andrea Adamo, abgewinkt. Kurz nach ihm traf Liam Everts, der Sohn des zehnfachen und somit Rekord-Weltmeisters Stefan Everts, als Zweiter im Ziel ein.
Hochkarätiges Motocross live erleben
Wer zumindest die deutschen WM-Fahrer plus gegebenenfalls den einen oder anderen Überraschungsgast live erleben möchte, hat schon am kommenden Wochenende die Gelegenheit dazu. Dann startet am 20. und 21. April im südbrandenburgischen Fürstlich Drehna das ADAC MX Masters mit all seinen Nachwuchsserien in die Saison 2024. Die versammelte Grand-Prix-Elite ist am 1. und 2. Juni in Teutschenthal (bei Halle/Saale) zum LIQUI MOLY MXGP of Germany zum achten von 20 WM-Läufen 2024 zu Gast.
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