Diesen Mittwoch reisen Sachsens beste Korbjäger zum dritten Mal binnen zehn Tagen ins benachbarte Frankenland. Nach den Auswärtspartien in Würzburg (71:81-Niederlage) und Bamberg (89:79-Sieg) heißt der nächste Halt "Oberfrankenhalle", wo man um 20:30 Uhr auf die Hausherren von medi bayreuth trifft. Gegen den alten Rivalen konnten die Niners seit ihrem Aufstieg 2020 in drei Bundesligaduellen noch nicht gewinnen. Vor dem vierten Anlauf stehen die Chancen nicht schlecht, steckt Bayreuth momentan doch in einem kleinen Formtief und wartet seit Mitte Februar auf ein Erfolgserlebnis.
Die Leistung muss stimmen
Abermals gilt jedoch, dass zunächst die eigene Leistung stimmen muss, wenn der 18. Sieg dieser Saison eingetütet und dadurch der nächste große Schritt Richtung Playoffs gemacht werden will. "Allein schon unsere Hinspielniederlage lehrte uns, dass man Bayreuth nicht auf die leichte Schulter nehmen darf", warnt NINERS-Coach Rodrigo Pastore, der während seiner aktiven Zeit in den 90ern selbst zwei Jahre lang für die Franken seine Stiefel schnürte. Die bisherigen Vergleiche auf Bundesligaebene zwischen Bayreuth und Chemnitz gingen recht klar an die Wagnerstädter. Im Januar 2021 setzte sich das Team von Trainer Raoul Korner mit 83:61 durch, vier Monate später hieß es 85:72 für medi bayreuth und im Herbst zu Beginn der aktuellen Saison feierten die Franken dann einen 86:72-Erfolg in der seinerzeit gut besuchten Messe Chemnitz. Für Bayreuth, bei dem der letztjährige NINERS-Akteur Marcus Thornton eine gute Rolle spielt, bildete dies den Auftakt in eine starke Saisonphase, während der man an den BBL-Playoffplätzen schnupperte und in die zweite Runde des FIBA Europe Cups wie auch ins Viertelfinale des MagentaSport-Pokals einzog. Anschließend aber schlug das Verletzungspech gnadenlos zu und traf Bayreuth vielleicht härter als jeden anderen Bundesligaclub. So verpassten die elf Leistungsträger der Kernrotation, namentlich Sercar Anim (14.0 Punkte pro Spiel), Marcus Thornton (13.4), Terry Allen (12.1), Martynas Sajus (12.0), Janari Joesaar (9.9), Cameron Wells (9.3), Andreas Seiferth (7.8), Bastian Doreth (7.6), Kay Bruhnke (6.6), Kevin Wohlrath (4.5) und Philip Jalalpoor (4.2) in 29 Bundesligapartien zusammen ganze 79 Einsatzmöglichkeiten.
Gegner ist derzeit nicht gut drauf
Heißt, im Schnitt fehlten Bayreuth fast drei Stammspieler pro Begegnung, was die Franken auf Dauer logischerweise nicht kompensieren konnten. So gewannen sie letztlich nur fünf ihrer vergangenen 20 Pflichtspiele, schieden aus Pokal sowie Europe Cup aus und mussten in der Bundesliga kürzlich sogar acht Pleiten in Folge hinnehmen. Der Playoffzug scheint damit abgefahren, doch wenigstens waren beim jüngsten 77:83 gegen die enorm formstarken Würzburger bis auf Cameron Wells wieder alle Spieler an Bord. "In der jetzigen, fast vollzähligen Formation sind sie ein sehr ernstzunehmender Gegner", weiß Pastore, dass sein Team am Mittwoch kein Spaziergang erwartet. Erst Recht nicht in der Oberfrankenhalle, wo sich ein Großteil des Publikums sicherlich noch gut an die jahrelange Zweitligarivalität zwischen Bayreuth und Chemnitz erinnern kann und die Hausherren zweifellos zu einem Heimsieg tragen will. Für die NINERS also der nächste große Prüfstein auf dem Weg Richtung Playoffs!