Pordenone. Schrittmacher Holger Ehnert vom RSV Chemnitz sowie CPSV-Radsportler Robert Retschke haben bei der Steher-Europameisterschaft die Bronzemedaille erkämpft. Den Titel holten sich Reinier Honig/Jos Pronk aus den Niederlanden. Der Leipziger Daniel Harnisch wurde hinter Schrittmacher Peter Bäuerlein Vizemeister. Auf der 400 Meter langen Zementbahn von Pordenone (Italien) mussten 50 Kilometer absolviert werden.
Teamorder für Chemnitzer Duo
"Vor dem Start gab es eine Teambesprechung unserer Nationalmannschaft. Da Daniel Harnisch der amtierende Deutsche Meister ist, sollte für ihn gefahren werden", berichtet Retschke. Die Aufgabe für die Chemnitzer lautete, dem Teamkollegen im Kampf um Gold so weit wie möglich den Rücken frei zu halten. "Das war regelrechte Schwerstarbeit", schätzt Retschke ein. Fast wäre der Plan auch aufgegangen, denn eine Runde vor Feierabend lagen Harnisch/Bäuerlein vorn. Doch dann wurden sie kurz vor dem Triumph noch abgefangen. Immerhin konnten sich die Chemnitzer mit mindestens 50 Meter Vorsprung den bronzenen Rang sichern. Nach der Wertigkeit dieser Medaille gefragt, muss Retschke nicht lange überlegen "Diese Bronzemedaille ist der größte sportliche Erfolg, den ich zusammen mit Holger auf der Bahn jemals errungen habe", erklärt der 42-Jährige.
Lohse ist zufrieden
Unterdessen war der RSV Chemnitz mit einem weiteren Aktiven bei den kontinentalen Titelkämpfen dabei. Sven Lohse bildete mit dem Tschechen Jakub Filip ein Gespann. Zwar wurde aus dem angestrebten Finaleinzug nichts, doch der 3. Platz im B-Endlauf stimmte den 56-Jährigen grundsätzlich positiv. "Ich denke, dass wir gemeinsam das Maximum herausgeholt haben. Der Spaßfaktor war auf jeden Fall groß, ich konnte als Schrittmacher eine ganze Menge dazulernen", meint Lohse. Er habe im Kampf um die Medaillen als Zuschauer gemerkt, wie viel Druck die Mannschaften auf die Bahn brachten. "Da hätten wir wohl nicht mithalten können", vermutet Lohse.
erschienen am 20.07.2023