Der Kulturausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung die institutionelle und projektbezogene Kulturförderung in Höhe von 3,2 Mio. Euro für 2021 beschlossen. Zuvor hatte sich der Kulturbeirat der Stadt Chemnitz in zwei Sitzungen umfassend mit den Anträgen der Kulturträger befasst.
Insgesamt 106 Anträge auf Förderung beim Kulturbetrieb eingereicht
Damit war das ursprünglich zur Verfügung stehende Budget der Kulturförderung um ca. 2,6 Mio. Euro überzeichnet. Dies stellte nicht nur für die Kulturverwaltung und die Gremien eine Herausforderung dar, sondern insbesondere für die Kulturträger. Es können nicht alle eingereichten Maßnahmen (ausreichend) unterstützt und nicht alle Ausfälle und Erschwernisse durch die Corona-Pandemie ausgeglichen werden. Mit der Bestätigung, dass Chemnitz 2025 Europäische Kulturhauptstadt wird, sind viele Hoffnungen und eine hohe Motivation der freien Szene verknüpft. Zudem erschwert die pandemische Lage und die entsprechenden Maßnahmen die Finanzierung der Träger ungemein. Aus diesen Gründen empfahl der Kulturbeirat dem Kulturausschuss, im Haushalt der Stadt Chemnitz 175.422 Euro zusätzlich zum Verwaltungsvorschlag für dieses Jahr für die Kulturförderung zur Verfügung zu stellen. Damit sollen vor allem Projekte unterstützt werden, die ohne die Förderung nicht stattfinden könnten.
Mit den aktuell zur Verfügung stehenden ca. 3,2 Mio. Euro konnte der Kulturausschuss von den insgesamt 106 eingegangenen Anträgen 95 Zuschüsse für institutionelle und projektbezogene Kulturförderung für 2021 beschließen. Die Gelder für öffentliche Vorhaben von Einrichtungen, Vereinen bzw. für Projekte fließen in die Bereiche Museumsarbeit, darstellende Kunst, Musik, bildende bzw. angewandte Kunst, Film/Medien, Literatur, Soziokultur, Heimatpflege und Jugendkultur.
Folgende Einrichtungen werden beispielsweise für ihren laufenden Betrieb und ihr Kulturangebot unterstützt:
Sächsisches Eisenbahnmuseum e. V., DeutschesSPIELEmuseum e. V., der Arktisch-Alpine Garten in Glösa, das Fritz Theater, die Vereine Küchwaldbühne e. V., Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V., Sächsisches Sinfonieorchester Chemnitz e. V., Singakademie Chemnitz e. V., Kunstverein LATERNE e. V., Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V., der Klub Solitaer e. V., die Marianne-Brandt-Gesellschaft e. V., das Clubkino Siegmar (Chemnitzer Filmwerkstatt e. V.), der Sächsische
Kinder- und Jugendfilmdienst e. V., die Trägervereine des WELTECHO (Oscar e. V. und Das Ufer e. V.), die soziokulturellen Einrichtungen Kraftwerk e. V. und Arthur e. V., das Bandbüro Chemnitz e. V., der Heimatverein Grüna e. V. und der Schnitzverein Grüna e. V. für die Betreibung des Folklorehofes.
Besonders erfreulich ist, dass neben den institutionell geförderten Einrichtungen insgesamt 59 Projekte bezuschusst werden können. Darunter sind z. B.:
- TANZ/MODERNE/TANZ
- ASA FF e. V. - neue unentdeckte narrative (2025)
- Theatervereinigung FRONT e. V. - MANöVER Off Europa
- Meisterstücke
- Ev.-Luth. Superintendentur Chemnitz - Kirchenmusiken 2021
- Sächsischer Musikbund e. V. - Zeitgenössisches Musikschaffen in Sachsen
- Kukaye Moto Culture Center e. V. - Musikfestival Karl-Mixer-Mob
- Begehungen e. V. - Begehungen
- Wiederbelebung kulturellen Brachlandes e. V.
- Experimentelle Instrumentation
- Fuego e. V. - Fuego a la isla
- Branchenverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Chemnitz
- Der Hang zur Kultur
- Die Süder e. V
- Verein "Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz" e. V. - 30. Tage der jüdischen Kultur 2021
Neu ist die Bildung und Sicherung eines Reservefonds in Höhe von 50.000 Euro, der auf Basis der neuen Richtlinie zur Kulturförderung geschaffen wurde. Demnach können ab sofort Anträge auf Kleinprojektförderung bis 2.000 Euro auf dem Serviceportal des Freistaates Sachsen Amt 24 gestellt werden. Die Antragstellung erfolgt digital und soll schnelle und unkomplizierte Projektfinanzierung ermöglichen. Weitere Informationen unter www.chemnitz.de/kulturfoerderung.
Mit der Kulturförderung 2021 hofft die Stadt Chemnitz, Vereine, Initiativen und Einzelkünstler zu unterstützen, trotz der massiven Auswirkungen der Pandemie durch die Krise zu kommen und erneut für ein lebendiges, buntes und in all seinen Facetten spannendes kulturelles Leben zu ermöglichen.