Die Stadt Chemnitz sieht sich für erste Flüchtlinge aus der Ukraine gut vorbereitet. "Wir wollen aktive Hilfestellung leisten, die Vorbereitungen haben bereits am Freitag begonnen", sagte Oberbürgermeister Sven Schulze am Montagnachmittag. Demnach hat Chemnitz einen Koordinierungsstab Ukraine eingerichtet, der alle Aktivitäten für Flüchtlinge und Betroffene regeln soll. Ebenfalls bereits eingerichtet ist ein Registrierungsformular für Chemnitzer, die eine Unterkunft für Menschen aus der Ukraine anbieten wollen. Sie können sich auf der Homepage der Stadt anmelden, das Sozialamt komme dann bei Bedarf auf die Angebote zurück. Eine zentrale Anlaufstelle für Bürger der Stadt, Vereine oder Institutionen, die helfen wollen, soll das Freiwilligenzentrum werden. Aktuell am dringendsten benötigt werden dort laut Jeannine Pohland Kosmetik- und Hygieneartikel, gut erhaltene Kleidung vor allem für Frauen und Kinder, Schuhe, Medikamente und Verbandsmaterialien. Zu erreichen ist das Freiwilligenzentrum per E-Mail an: fwz@caritas-chemnitz.de
Wohnheim soll freigemacht werden
Wie Oberbürgermeister Sven Schulze weiter informierte, habe er auch bereits Gespräche mit dem Klinikum und der CVAG geführt in punkto Hilfe für Flüchtlinge. Demnach sei denkbar, dass die CVAG durch Drittunternehmen mit Reisebussen Flüchtlinge an der polnischen Grenze abholen lasse. Grundsätzlich stünden in Chemnitz mehrere hundert Plätze in Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen den nächsten Tagen für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung. Voraussichtlich soll auch ein Wohnheim ausschließlich für Ukrainer freigemacht werden. Entscheidend sei es nun zu wissen, unter welchem Status die Geflüchteten in Deutschland ankommen. "Es wäre für sie enorm wichtig, wenn sie eine Arbeitserlaubnis hätten", sagte Cornelia Utech vom Sozialamt der Stadt.
Bürgermeister ruft zur Veranstaltung am kommenden Samstag auf
Chemnitz hat zwar keine Partnerstadt in der Ukraine, doch vor fünf Wochen war der Bürgermeister der Stadt Melitopol aus dem Süden des Landes zu Gast in Chemnitz. "Wir haben über verschiedene Themen wie Wirtschaft oder Schulen gesprochen", berichtete der Oberbürgermeister. Er rief in dem Zusammenhang dazu auf auf, am kommenden Samstag, dem 5. März, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und sich an der zentralen Veranstaltung ab 18 Uhr auf dem Markt am Rathaus zu beteiligen. Putin hatte Donnerstagnacht der Ukraine den Krieg erklärt und den Einmarsch der russischen Truppen angeordnet. Seitdem steht Putin weltweit in der Kritik und muss mit drastischen EU-Sanktionen rechnen. Menschen demonstrieren weltweit gegen den Krieg. Auch Russen gegen für den Frieden auf die Straße und demonstrieren für Frieden. Deutschland gab bekannt, Waffen in die Ukraine zu entsenden. Der Ukraine-Konflikt besteht seit vielen Jahrzehnten.