Der Chemnitzer FC ist Stammgast im Finale um den "Wernesgrüner Sachsenpokal". Bei 15 Finalteilnahmen ging der CFC elf Mal als Sieger hervor. In den letzten beiden Jahren setzten sich die Himmelblauen gegen den FSV Zwickau und den FC Eilenburg durch. Nun soll der 12. Sachsenpokalsieg eingefahren werden; und damit der erste Titel-Hattrick in der himmelblauen Historie. Dieser gelang bis dato dem FC Sachsen Leipzig zwischen 1993 und 1995 und dem FC Erzgebirge Aue zwischen 2000 bis 2002. Der Finalgegner 1. FC Lokomotive Leipzig stand erst einmal im Sachsenpokalfinale - und das vor vier Jahren. Damals unterlag die Lok'schen dem Chemnitzer FC mit 1:2.
Treffen der Traditionsvereine
Am kommenden Samstag treffen die beiden Traditionsvereine erneut aufeinander. Im Rahmen des deutschlandweiten "Finaltags der Amateure" ertönt um 14:05 Uhr der Anpfiff auf dem Gelände der Sportschule "Egidius Braun" und findet ohne Zuschauer statt. Darauf hatten sich der Sächsischer Fußball-Verband (SFV) und die Teams im Vorfeld der Viertelfinal-Auslosung verständigt. Trotz sinkender Inzidenzzahlen hält der SFV an diesem Plan fest.
Im Sachsenpokal standen sich der Chemnitzer FC und der 1. FC Lokomotive Leipzig insgesamt viermal gegenüber. Alle Spiele gingen an die Himmelblauen, das letzte endete am 24. April 2019 vor 7.489 Zuschauern im "Stadion - An der Gellertstraße" mit 13:12 im Elfmeterschießen. Jakubov hielt damals den entscheidenden Strafstoß gegen Schinke. Im letzten Ligavergleich dominierten hingegen die Gelb-Blauen aus Probstheida; weil Bickel ein freches Freistoßtor erzielte, hieß es am Ende 1:1-Unentschieden.
Hält Berlinskis Serie?
Daniel Berlinski hat im Sachsenpokal eine blütenweiße Weste: Fünf Siege aus fünf Spiele stehen beim 35-Jährigen zu Buche - und mit dem sechsten Sieg möchte er seinen zweiten Sachsenpokalsieg mit den Himmelblauen holen: "Das Zwickau-Spiel war außergewöhnlich und hat noch einmal einige Prozentpunkte freigesetzt, wir sind gut gerüstet für das Finale", betont der CFC-Trainer. Allerdings hat er einige Personalprobleme: Neben den Verletzten Zickert, Karsanidis und Milde fallen Breitfelder und Caciel zudem zwei Angreifer aus. Berlinski sprüht dessen ungeachtet vor Optimismus: "Um unsere Pokalsaison wieder vergolden zu können, müssen am Samstag Leidenschaft, Wille und Mentalität stimmen. Wir wollen wieder ein Highlightspiel im DFB-Pokal haben."
Analog klingt es bei Tobias Müller, der - nach dem Karriereende von Hoheneder - die Himmelblauen als Kapitän anführen wird und zum Sachsenpokalsieg führen möchte. Für den Mittelfeldakteur wäre es der dritte Pokalerfolg mit dem CFC: "Wir wollen gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen, um nochmal so ein Spiel zu haben wie 2019 gegen den Hamburger SV oder 2020 gegen Hoffenheim. Jeder hat gemerkt, dass so etwas immer ein Highlight ist."
Lok'sche will Pokal-Fluch besiegen
Der 1. FC Lokomotive Leipzig, der in den letzten Wochen sehr akribisch gearbeitet hat, um Trainer Almedin Civa wiederum möchte endlich das erste Pokalduell gegen den CFC für sich entscheiden. "Gegen Dynamo Dresden haben meine Jungs gezeigt, wie heiß sie sind, und seitdem herrscht große Euphorie und Vorfreude auf das Finale und das Duell gegen Chemnitz", erklärt der 49-Jährige."
Für die Lok'sche wäre es der erste Landespokaltriumph überhaupt - und würde gleichbedeutend erstmals mit der DFB-Pokal-Teilnahme einhergehen. Dem Vorgängerverein VfB Leipzig gelang 1996 einmal der sächsische Coup. Beim "vergessenen Pokalsieg" setzte sich zweite Mannschaft der Messestädter mit 2:1 nach Verlängerung durch. Gegner war damals übrigens die zweite Mannschaft des Chemnitzer FC. 2002 unterlag die Erste des VfB dem FC Erzgebirge Aue im Elfmeterschießen mit 5:7. "Wir werden alles dafür tun, damit der 1. FC Lokomotive Leipzig zum ersten Mal den Sachsenpokal gewinnt", so Civa.
Neben der Möglichkeit auf einen prominenten Kontrahenten zu treffen, erhält der diesjährige Sieger des "Wernesgrüner Sachsenpokals" außerdem eine Prämie in Höhe von etwa 120.000 Euro.
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