Der Chemnitzer FC ging mit dem jüngsten Torwarttrio Deutschlands in die Saison - und dieses sammelte auf der einen Seite allerhand Erfahrung, zahlte aber auf der anderen auch allerhand Lehrgeld, was letztlich immer wieder Punkte kostete. David Wunsch (27 Einsätze; 36 Gegentore) hielt in elf Spielen seinen Kasten sauber, besser waren nur Luis Klatte (Babelsberg, 13), Leon Bätge (BFC Dynamo, 14) und Jakub Jakubov (Greifswalder FC, 15). Der gebürtige Riesaer patzte unter anderem auswärts bei der BSG Chemie Leipzig (0:1), Viktoria Berlin (0:2) und dem FC Eilenburg (2:3) sowie im Heimspiel gegen Aufsteiger Energie Cottbus (1:4). Bei den Lausitzern (0:2) verursachte er einen Elfmeter. Dem gegenüber stehen gleichfalls mehrere herausragende Leistungen. Um die zwei besten zu nennen: Die Auswärtsspiele in Greifswald (0:0) und beim BFC (3:1) waren von der ersten bis zur letzten Minute Wunschkonzerte. In Berlin wusste der 21-jährige Schlussmann einen Dadashov-Elfmeter zu entschärfen.


Stanley Birke (4 Einsätze; 10 Gegentore) und Clemens Boldt (4 Einsätze; 5 Gegentore) machten ebenso entscheidende Fehler. Birke stand beim 2:7 in Erfurt zwischen den Pfosten, wo er beim dritten Treffer der Thüringer unglücklich aussah, dazu einen Elfmeter verursachte. Boldt griff nach seiner Pausen-Einwechslung im Heimspiel gegen den FSV Luckenwalde (1:2) bei einem Distanzschuss daneben. Nach Fehlpässen in die Spielen gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC Berlin (4:1) und Rot-Weiss Erfurt (2:2) fiel jeweils ein Gegentor.


Standardsorgen und Torschützentrio

Die Himmelblauen haben insgesamt 51 Gegentore kassiert. Alle acht Mannschaften, die in der Tabelle vor dem CFC stehen, haben weniger bekommen. 18 dieser resultieren - etwas überraschend - aus Standards. Sieben Treffer fielen direkt bzw. unmittelbar nach Eckbällen, sechs vom Elfmeterpunkt und fünf nach Freistößen. Wunsch und Zickert verursachten jeweils zwei der insgesamt acht Strafstößen. Wunsch konnte einen parieren, Cigerci von der VSG Altglienicke schoss deutlich darüber. Gegen Rot-Weiss Erfurt (2:7), Hansa Rostock II (1:6), BFC Dynamo (0:4) und Energie Cottbus (1:4) kassierte der CFC die meisten Gegentore.


Mit 44 erzielten Toren stellt der CFC die fünf-schlechteste Offensive - und von diesen gehen 28 auf das Konto von Bozic (12) und Damer (10), die beide jeweils drei Elfmeter sicher verwandelten, sowie Keller (6). Das Premierentor der Spielzeit war Neuzugang Leon Ampadu vorbehalten. Er traf am zweiten Spieltag in der zweiten Minute bei der zweiten Mannschaft des FC Hansa Rostock. Generell knipsten die Himmelblauen gern in der Anfangsviertel, insgesamt waren sie in dieser 13-mal erfolgreich. Gegen Hertha BSC II (5:0 & 4:1) und den BFC Dynamo (3:1) erzielte der CFC die meisten Tore.


CFC-Fans: "Wir sind immer für Euch da!"

Die himmelblauen Anhänger haben Wort gehalten. Zum ersten Heimspiel prangte am Zaun der Südkurve der Spruch: "Wir sind immer für Euch da!" - und daran hielten sie sich auch an allen folgenden Spieltagen. Zu den Heimspielen konnte - im Vergleich zur Vorsaison - ein beachtlicher Anstieg verzeichnet werden. Insgesamt kamen 86.961 Zuschauer (Vorjahr: 57.011) auf die "Festung Fischerwiese", was einen Durchschnittswert von 5.115 Zuschauern (Vorjahr: 3.354) darstellt. Das Bezirksderby gegen den FSV Zwickau war mit 10.301 Zuschauern das besucherstärkste, danach folgten die Traditionsduelle gegen Rot-Weiss Erfurt (7.613) und Lokomotive Leipzig (7.015). Nur gegen Viktoria Berlin kamen weniger als 3.000 Zuschauer ins "Stadion - An der Gellertstraße". Hinter Energie Cottbus (8.213), Rot-Weiss Erfurt (5.572), dem FSV Zwickau (5.483) und Carl-Zeiss Jena (5.270) steht der CFC in der Zuschauertabelle auf dem fünften Platz.


Im Sachsenpokal ist schnell Schluss

Nach fünf Finalteilnahmen in Folge im "Wernesgrüner Sachsenpokal" kam der Chemnitzer FC diesmal nicht über die dritte Runde hinaus. In dieser mussten sich das Tiffert-Team dem Bischofswerdaer FV 08 mit 2:4 nach Verlängerung geschlagen geben. Vor 708 Zuschauern in der "Volksbank-Arena" war der Gastgeber zweimal durch Rodrigues in Führung gegangen, Lihsek und Felix Müller konnten jeweils den Ausgleich erzielen. Tanriver und Hoffmann entschieden - nachdem CFC-Capitano Müller die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel sah - die Partie und sorgten für die Sensation gegen den Rekordsachsenpokalsieger. In der zweiten hatte sich dieser standesgemäß mit 8:0 bei SV Merkur 06 Oelsnitz durchgesetzt.