CFC: Mit Nullnummer Tabellenführer!

Berlin. 

Ein ersatzgeschwächter Chemnitzer FC hat am Freitagabend beim BFC Dynamo vor 2.304 Zuschauern im altehrwürdigen "Sportforum" ein torloses Unentschieden geholt und ist mit diesem der aktuelle Tabellenführer der Regionalliga-Nordost. Für den CFC geht der Serie an Spielen ohne Niederlage weiter. Mit dem 0:0 wurde das Dutzend vollgemacht. Die Ampelkarte von Pagliuca nach zwei unnötigen gelben Karten blieb ohne Folgen.

 

CFC ohne vier Leistungsträger beim BFC

CFC-Coach Tiffert musste beim BFC Dynamo auf ein Quartett verzichten: Brügmann und Kircicek fehlten jeweils wegen einer Kartensperre, außerdem standen Pelivan und Mensah, der vergangene Woche gegen den Greifswalder FC sein erstes Saisontor erzielte, verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Walther, Kurt, Müller und Ulrich rückten dafür neu in die Startformation.

Die Himmelblauen begannen gefällig und mit präzisem Passspiel. In der fünften Minute kam Ulrich zum ersten Abschluss. Die Platzbesitzer - aktuell das beste Heimteam der Regionalliga-Nordost und seit acht Spielen im "Sportforum" ungeschlagen - kamen nach 20 Minuten nach Eckbällen zu zwei guten Gelegenheiten. Als Erstes musste Löwe - am kurzen Pfosten stehend - einen Duncan-Kopfball klären, danach ging der Versuch von Reher knapp vorbei. In der 37. Minute hatte Pagliuca die Führung für die Gäste auf seinem schwächeren linken Fuß, der Schweizer verzog jedoch. Die Vorlage hatte Müller via Kopfball nach Löwe-Freistoß geliefert. Das Spitzenduell auf Augenhöhe ging folglich torlos in die Pause.

 

Pagliuca-Platzverweis blieb folgenlos

Die zweite Halbzeit begann mit Pyro-Alarm im mit 300 himmelblauen Fans gefüllten Gästesektor. Als ein Böller explodierte, unterbrach Schiedsrichter Markhoff das Spiel in der 48. Minute. Nach zwei Zeigerumdrehungen ging es sogleich schon wieder weiter. Danach drückte der BFC etwas aufs Tempo, ein Siebeck-Schuss konnte dabei zur Ecke abgeblockt werden, aus welcher die nächste Chance resultierte. Der Kamm-Kopfball landete aber sicher in den Armen von Jakubov. Die Hauptstädter hatten im Anschluss weiterhin mehr Spielanteile, ernsthafte Möglichkeiten blieben aber Mangelware. Der BFC brachte mit Beck Mitte der zweiten Halbzeit seinen mit zehn Treffern besten Torschützen, aber auch fand kein Mittel gegen die gute himmelblaue Defensive.

Der CFC igelte sich in der zweiten Halbzeit größtenteils ein, eine verunglückte Löwe-Flanke war die gefährlichste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel. Nachdem Pagliuca in der ersten Halbzeit eine unnötige gelbe Karte kassiert hatte, flog er in der 83. Minute mit der Ampelkarte vom Platz. CFC-Coach Tiffert war mit der Entscheidung nicht einverstanden und erhielt wegen Meckerns ebenso eine gelbe Karte. Die Schlussphase wurde entsprechend heiß und der BFC warf final alles noch vorn, um den Heimsieg einzufahren. Der CFC hielt dem aber stand und blieb ohne Gegentore, wodurch man sich sich - zumindest vorübergehend - auf den ersten Platz katapultierte. Am Mittwoch, dem 15. Februar, geht es für den Tiffert-Schützlinge bei Viktoria Berlin weiter. Anstoß im "Stadion Lichterfelde" ist 19 Uhr.

 

Schluss nach sechs Monaten - CFC trennt sich von Rozgonyi!

Mitte August vergangenen Jahres trat Marcel Rozgonyi den Posten als Technischer Direktor beim Chemnitzer FC mit ambitionierten Zielen an. Ein halbes Jahr später wiederum ist für ihn das Kapitel bei den Himmelblauen bereits nach der Probezeit beendet. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit war schlichtweg zu groß. So schrieb sich der gebürtige Hoyerswerdaer unter anderem den Aufbau eines Vertriebssystems und die Entwicklung neuer Produkte auf seine Agenda, um gegenüber Sponsoren und Fans attraktiver zu werden und damit mehr Interesse zu wecken. Für den ehemaligen Profi, der beim 1. FC Magdeburg, Energie Cottbus und Sachsen Leipzig die Töppen schnürte, gehört der CFC - als Fußball-Schwergewicht im Osten - zwingend in die 3. Liga. Das letzte Spiel der Himmelblauen sah der 47-Jährige beim 2:2-Remis im "Bruno-Plache-Stadion" gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig. Aktuell wird Rozgonyi - genau wie übrigens auch Thomas Sobotzik - beim abstiegsgefährdeten Halleschen FC gehandelt.