CFC-Frauen: Vorfreude vor ersten DFB-Pokalspiel der Vereinsgeschichte!

Fußball In der ersten Runde geht es zum Regionalligisten SC Fortuna Köln

Am kommenden Wochenende startet der DFB-Pokal der Frauen - und mit von der Partie ist erstmals auch der Chemnitzer FC. Da zweite Mannschaften nicht teilnahmeberechtigt sind, zogen die CFC-Damen trotz des verlorenen Finales gegen RasenBallsport Leipzig II in die erste Runde des DFB-Pokals ein. Dort wartet mit dem SC Fortuna Köln ein frisch-gebackener Regionalliga-Aufsteiger auf das Team von Swen Hennig. Bevor am Sonntag, um 11 Uhr auf der "Bezirkssportanlage Chorweiler" der Anpfiff ertönt, sprach BLICK-Redakteur Marcus Hengst mit Christoph Esche, der seit Januar Abteilungsleiter der himmelblauen Frauen ist, über die Pokal-Premiere, die kommende Spielzeit in der Landesliga und die Frauen-Europameisterschaft, die jüngst in England stattfand.

 

BLICK: Hallo Herr Esche, am kommenden Sonntag steht beim Sportclub Fortuna Köln das erste DFB-Pokal-Spiel in der Historie der himmelblauen Frauen an. Wie groß ist Deine Vorfreude und wie aufgeregt ist das Team?
Esche:
Die Vorfreude ist natürlich groß! Wir haben alle nötigen Vorbereitungen getroffen, um ein professionelles Wochenende zu erleben. Im Training ist auch schon die Spannung zu spüren, deshalb hoffen wir, dass wir aus Köln mit einem positiven Ergebnis zurückkehren können.

 

BLICK: Die Kölnerinnen sind souverän von der Mittelrhein- in die Regionalliga-West aufgestiegen: Der CFC geht entsprechend als klarer Außenseiter in die Partie. Welche Chancen rechnet ihr Euch aus? Und was gibt man den Mädels unmittelbar bevor aus auf den Rasen geht mit auf dem Weg? "Geht's raus und spielt's Fußball", vielleicht?
Esche: Auf dem Papier sind wir natürlich der Außenseiter. Trotzdem wollen wir nach Köln fahren, bissig agieren und mutig auftreten. Für was es dann am Ende reicht, werden wir sehen. Der Glaube an die Chance ist in jedem Fall da.

 

BLICK: In der vergangenen Saison sind die CFC-Frauen in der Landesliga hinter dem 1. FFC Fortuna Dresden auf dem zweiten Platz gelandet: Mit welchem Ziel startet das Team in die neue Serie?
Esche: In erster Linie wollen wir uns sportlich weiterentwickeln. Die Mannschaft soll Spaß am Fußball und am gemeinsamen Spiel haben. Der sportliche Erfolg richtet sich dann von allein ein. Wir werden als Abteilungsleitung keinen unnötigen Druck ausüben und den Aufstieg als primäres Ziel ausgeben.

 

BLICK: Zu Beginn des Jahres 2021 hat der Chemnitzer FC für seine Frauen- und Mädchenfußball eine eigene Abteilung gegründet: Wie fällt das bisherige Fazit aus? Und werden die Spielerinnen nun deutlich besser in der Öffentlichkeit wahrgenommen?
Esche: Seit meinem Amtsantritt im Januar 2022 verfolgen wir einen klaren Plan und konnten bereits einige Weichen stellen, um die Frauenfußball-Abteilung zu professionalisieren und zu entwickeln. Es ist ein Prozess, der seine Zeit benötigt. Wir werden auch in Zukunft mit viel Arbeit und sportlicher Entwicklung versuchen, das öffentliche Interesse zu wecken, um den bekannten Fußballnamen Chemnitzer FC auch bei den Frauen voranzubringen.

 

BLICK: Wie seid ihr neben dem Platz aufgestellt?
Esche: Wir haben uns in den letzten Monaten stetig entwickelt und breiter aufgestellt. Für die neue Saison haben wir mit Swen Hennig einen fußballerfahrenen und B-lizenzierten Trainer für die Frauenmannschaft hinzugewonnen. Auch bei den B- und C-Juniorinnen gehen wir mit neuen Trainerteams an den Start. Unsere Abteilung ist also bereits jetzt stärker aufgestellt als noch vor ein paar Monaten.

 

BLICK: Wie gelingt es dem CFC junge, talentierte Fußballerinnen - wie einst Anja Mittag - zu finden und diese vorübergehend an den Verein zu binden?
Esche: Wir haben zum Jahresbeginn unser Future-Team sowie ein Talente-Training für Mädchen unter 13 Jahren ins Leben gerufen. Diese trainieren einmal wöchentlich bei uns mit, bleiben aber weiterhin in ihrem Heimatverein. Durch das erste durchgeführte Sichtungstraining konnten wir bereits vielversprechende Talente für uns begeistern und hoffen, beim nächsten Sichtungstag am 08. September (ab 18:00 Uhr) weitere Spielerinnen zu entdecken.

 

BLICK: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in England jüngst großartig aufgespielt und wurde - trotz des verlorenen Finales gegen die Gastgeberinnen - gefeiert: Wie bewerten Sie den Auftritt der Spielerinnen von Martina Voss-Tecklenburg? Und denken Sie, dass dadurch der Fokus auf den Frauenfußball sich deutlich verbessert hat?
Esche: Die Frauen-EM war definitiv beste Werbung für den Frauenfußball, was sich auch an den Einschaltquoten widerspiegelte. Das Interesse am Frauenfußball ist also da. Die Gefahr ist natürlich, dass die Präsenz durch die fehlende Berichterstattung schnell wieder verschwindet. Dagegen gilt es zu arbeiten, um die gewonnene Aufmerksamkeit nicht verpuffen zu lassen. Deshalb wollen wir unseren Teil dazu beitragen, um auch in Chemnitz den Frauenfußball weiter zu etablieren, und arbeiten dafür mit den Frauenabteilungen des SV Eiche Reichenbrand und dem 1. FFC Chemnitz zusammen.

BLICK: Wir bedanken uns für das informative Interview und wünschen für das Spiel in Köln sowie die gesamte Saison viel Erfolg!

 



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