Letztens bin ich mit meinem Frauchen beim Gassigehen auf ganz viele andere Menschen gestoßen. Die wollten auch Spazierengehen, etwas frische Luft schnappen. Warum die dabei immer so laut "Widerstand" schreien mussten, weiß ich nicht. Ein entspannter Spaziergang war das jedenfalls nicht. Dann gab es da noch dick angezogene Menschen mit Helmen und Stöcken. Vor denen hatte ich auch ein wenig Angst. "Ganz ruhig, Bully. Die beschützen uns", sagte Frauchen. Das seien die Hüter des Gesetzes, die wollen nur Gutes. Was wollen dann die anderen, die ihre "Hüter" anbrüllen? Manche Spaziergänger fingen sogar an, sie zu bespucken, zu treten, zu schlagen. Verstehe ich nicht. Ich beiße doch auch nicht diejenigen, die mich behüten, ins Bein.
Wo soll das enden?
Als ich mit Frauchen abends auf der Couch lag, sprachen sie im Fernseher wieder von Hütern des Gesetzes. Diesmal wurden sie nicht geschlagen oder mit Steinen beworfen. Sie wurden erschossen. Von Menschen, die vorher im Schutz der Dunkelheit jagen gingen und am Ende nicht mehr zwischen Mensch und Tier unterscheiden konnten. Da dämmerte mir, dass eure Hüter mehr tun, als eine Herde schwarz-weißer Schafe zusammen zu halten. Was würdet ihr Menschen alles machen, wenn es die Hüter des Gesetzes nicht gäbe? Das will ich mir gar nicht ausmalen…
Die Wahrheit ist…
…ihr Menschen seid auch nur Tiere, die gehütet werden müssen. Obwohl… wir Tiere können wenigstens mit Autorität umgehen. Wir haben einen Instinkt dafür, wo wir Grenzen überschreiten und wir lassen unsere Hüter nicht allein, wenn Gefahr droht. Außerdem haben wir Tiere von Natur aus ein feines Gespür für das, was uns umgibt. Das ist euch längst verloren gegangen. Stattdessen buddelt ihr mit großen Maschinen haufenweise Zeug aus der Erde und produziert damit endlos viele unnütze Dinge, von denen ihr am Ende nicht wisst, wohin damit. Aber das ist eine andere Motz-Geschichte…Herzlichst, euer Besserwisser-Bully
erschienen am 07.02.2022