Vorsicht heiß! Für 27 Mädchen und Jungen der Crimmitschauer Sahnschule gab es kurz vor Ostern einen ungewöhnlichen Unterrichtstag. "Setzt eure Schutzbrillen auf und schaltet die Abgasanlagen ein, sonst gibt es später Kopfschmerzen", ordnete Robert Neubert an. Neubert ist Ausbilder am Bildungszentrum Energie des Energiedienstleisters Envia M auf der Chemnitztalstraße und begrüßte eine achte Klasse der Sahnschule. Ihre Aufgabe: einen Osterhasen-Bausatz zum Leuchten bringen.
Herausforderung mit Unterstützung von Azubis bewältigen
Was für einen Elektroniker und Mechatroniker ein Kinderspiel ist, forderte die Oberschüler teilweise heraus. Wie lötet man dünne Drähte richtig, sodass am Ende alles mit einer Platine verbunden werden kann? Lötkolben, die bis zu 380 Grad heiß werden, waren die Grundvoraussetzung fürs Werkeln. Drei Azubis schauten den Schülern bei ihrer Arbeit über die Schulter und gaben hilfreiche Tipps. Zu diesen Azubis gehört Arun Schlutztkus. Er lernt seit September den Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik. "Der Beruf soll mir erstmal eine gewisse Sicherheit geben, weil ich danach vielleicht noch studieren will", erzählte der 19-Jährige. Die Ausbildung als Orientierung. Positiv am ersten halben Jahr der Lehre sieht er den ständigen Wechsel von Theorie und Praxis. "Es wird nicht langweilig", sagte Arun Schlutztkus. Und was gefällt ihm weniger gut? "Das frühe Aufstehen. Es geht schon 6.45 Uhr hier los." Ob und was er nach der Ausbildung studieren will, wisse er noch nicht. Aber die praktische Lehre gebe ein gutes Grundgerüst, so der 19-Jährige.
Bildungsangebot ist wichtig
Sich für einen Ausbildungsplatz zu entscheiden, ist eine Aufgabe fürs Leben. Umso dankbarer ist Katrin Hopp, dass es Angebote wie die des Bildungszentrums Energie gibt. "Die Kinder wollen was Handfestes, was zum Anpacken. Da ist sowas hier genau richtig", sagte die Praxisberaterin aus der Crimmitschauer Schule, die den Ausflug begleitet hat. Ob der Tag am Ende Früchte trägt, könne man nie sagen. Und was sagen die Schüler selbst? "Ich mag das Kleinteilige an der Arbeit", erzählte Maxi Waldenburger. Und wenn da nicht schon ihr Traumberuf - der zur Notfallsanitäterin - wäre, könnte sich die 15-Jährige vorstellen, Elektronikerin zu werden.