Das Diebels hat eine, das Heckt-Art, das Brazil, das La Bouchee oder das Tillmanns. Dazu gibt es noch ein gutes Dutzend weiterer Lokale, die mit einem roten Aufkleber an der Tür auf sie aufmerksam machen - die "Nette Toilette". Das Projekt ist seit 2017 eine Möglichkeit für Chemnitzer Gastronomen, ihre Gastro-Toilette für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die "Netten Toiletten" der Stadt bieten damit jedem Gast oder Bürger frei zugänglich die Möglichkeit, beim Bummeln in der Innenstadt eine saubere, gepflegte und teilweise bis spät in die Nacht nutzbare Toilette aufzusuchen. Der Besuch der Toilette ist dabei kostenfrei.
Mehr Partner gewinnen
Wenn die Stadträte in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch zusammensitzen, haben sie das Konzept der netten Toilette auf dem Tisch. Die FDP fordert in einem Beschlussantrag die Stadtverwaltung dazu auf, das bestehende Konzept zu evaluieren und gegebenenfalls weitere Partner für diese Initiative zu gewinnen. Es soll zudem überprüft werden, inwiefern die bestehende Ausgleichszahlung an Gastronomen deren Mehrkosten abdeckt. Außerdem soll laut FDP im Rahmen der Stadtmöblierung ein privatwirtschaftlicher Betreiber gesucht werden, der "eine qualitative und quantitative Verbesserung der Toiletten in der Innenstadt, zum Beispiel entlang der Theaterstraße, am Marx-Monument, am Stadthallenpark, am Konkordiapark oder im Bereich der neuen Johannisvorstadt, vorantreibt", heißt es im Antrag.
Derzeit nehmen 17 Partner teil
In einer ersten Stellungnahme teilt die Stadt mit, dass es für die derzeit 17 Partner, die die "Nette Toilette" anbieten, folgende Ausgleichzahlungen gibt: Für eine Toilette 50 Euro pro Monat, für zwei bis drei Toiletten 75 Euro und ab vier Toiletten 100 Euro im Monat. Der Kubikmeterpreis für Wasser liege derzeit bei etwa 2,74 Euro, der Abwasserpreis bei 1,56 Euro. Für eine Toilettenbenutzung ergeben sich 0,03 Euro. Bei durchschnittlich 20 Nutzungen am Tag sind das 18 Euro pro Monat. "Die Wasser- und Abwasserkosten sind damit abgeglichen und es bleibt noch ein Rest für Reinigungsleistungen, die ohnehin für die Betreiber auch ohne 'Nette Toilette' zu zahlen wären. Für eine Erhöhung der Ausgleichsbeträge stehen zudem keine Haushaltsmittel zur Verfügung."