Chemnitz. Gibt es wirklich Rabenmütter? Und können wir Menschen uns von einigen Tierarten gar etwas abgucken? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet das Team des Chemnitzer Tierparks im Rahmen einer Sonderführung am Muttertag, 12. Mai. Tiermütter und -kinder stehen jeweils um 11 und 13 Uhr bei den Spezialführungen im Mittelpunkt. Eingeladen sind nicht nur Mütter oder Großmütter, sondern die ganze Familie! Natürlich gibt es auch jede Menge Nachwuchs zu sehen, wie unsere Bildergalerie zeigt.

Anmeldung erforderlich

Die Spezialführungen starten jeweils im Eingangsbereich des Tierparks und dauern etwa eine Stunde. Thematisch richten sie sich an Erwachsene, Kinder sind jedoch gerne willkommen. Die Kosten für eine Führung belaufen sich auf 10 Euro pro Person, inklusive Eintritt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Voranmeldung bis Freitag, 10. Mai, gebeten - per E-Mail an tierpark@stadt-chemnitz.de.

Nachwuchs bei Kängurus und Emus

Den Anfang im Nachwuchsbereich machten in diesem Jahr die Kängurus, wobei das Tierpark-Team nicht ausschließt, dass die Babys bereits Ende letzten Jahres das Licht der Welt erblickten. Bei der Geburt sind Känguru-Babys nicht größer als eine 2-Euro-Münze, insofern bemerkt man die Jungtiere nicht unbedingt sofort. Nach rund einem halben Jahr verlassen sie erstmals den Beutel der Mutter. Auch in der Australien-Anlage gab es Grund zur Freude. Insgesamt vier Emu-Küken sind bei den australischen Laufvögeln geschlüpft. Das Brüten übernahm übrigens - wie bei den meisten Laufvögeln typisch - allein das Männchen.

Erdmännchen: Aufzucht geht alle an

Im Februar entdeckten die zuständigen Tierpflegerinnen bei den Erdmännchen ein Jungtier. An der Aufzucht des jüngsten Nachwuchses beteiligen sich alle Tiere einer Kolonie. Das Jungtier zieht sich auch immer mal für eine Pause in eine der Höhlen zurück, wo es von der Mutter noch gesäugt wird. Mit dem aktuellen Nachwuchs umfasst die Gruppe nun zehn Tiere. In der Wildbahn können die sehr geselligen Tiere auch in Kolonien von bis zu 40 Individuen zusammenleben.

Kugelgürteltier: 90 Gramm zur Geburt

Ebenfalls im Februar wurde das Jungtier bei den Kugelgürteltieren geboren. Die zuständigen Pfleger fanden es in der Schlafkiste von Mutter "Piepe". Zur Geburt wog es ungefähr 90 Gramm. Vater "Pacho" musste zunächst getrennt von Mutter und Kind untergebracht werden, da die Männchen dem Nachwuchs durchaus gefährlich werden können - vor allem, wenn es sich ebenfalls um ein männliches Tier handelt.

Nachwuchs auch im Wildgatter

Im Wildgatter Oberrabenstein, das zum Tierpark Chemnitz gehört, wurden bei den Mufflons - dem einzigen Wildschaf Europas - drei Jungtiere geboren. Ursprünglich kam das Europäische Mufflon ausschließlich auf den Inseln Korsika und Sardinien vor. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die heute in Mitteleuropa lebenden Bestände durch Aussetzungen begründet. Dadurch, dass sich zu dieser Zeit auch verschiedene Hausschaf- Rassen mit den wildlebenden Mufflons verpaart hatten, geht man davon aus, dass "reinblütiges" Muffelwild heute kaum noch vorhanden ist.