Oberrabenstein. Das seit Ende 2019 zusammenlebende Zuchtpärchen bei den Europäischen Wildkatzen hat zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen. Am 25. März entdeckten die Pfleger gleich drei Jungtiere neben ihrer Mutter in der Wurfbox der Anlage. Das Geschlecht der Tiere ist noch nicht bekannt und kann erst bei der ersten Jungtieruntersuchung festgestellt werden. Nach neun Wochen Tragzeit kann die Katze drei bis fünf Jungtiere werfen. Dies geschieht in einem sicheren Versteck, da die Jungtiere als Nesthocker etwa neun Tage lang blind sind. In den ersten Wochen ist die Chance auch eher gering, die Jungtiere außerhalb der Wurfbox zu entdecken.
Die Hauptaktivitätszeit von Wildkatzen beginnt auch erst nach Sonnenuntergang. Mittlerweile sind die Jungtiere mit etwas Glück aber auch schon auf der Außenanlage zu sehen. Die Europäische Wildkatze ist übrigens nicht die Stammform unserer Hauskatzen. Diese stammen ursprünglich von der Afrikanische Wildkatze (Falbkatze) ab. Europäische Wildkatzen sind größer als Hauskatzen. Ein Wildkuder (Kater) kann bis zu acht Kilogramm wiegen. Ein weiteres
Unterscheidungsmerkmal ist die buschige, etwa 30 Zentimeter lange Rute, die drei deutliche, schwarze Ringe trägt und in einer stumpfen, schwarzen Spitze endet. Im Verbreitungsgebiet der Wildkatze kann es allerdings zu Kreuzungen mit Hauskatzen - sogenannten Blendlingen kommen. Diese haben aber unter den Lebensbedingungen in der Wildbahn nur wenig Überlebenschancen.
Wildkatzen aus Oberrabenstein leisten wichtigen Beitrag zur Bildungsarbeit
Am 21. April verließen zwei weibliche Europäische Wildkatzen das Wildgatter Oberrabenstein in Richtung Plauen. Dort fanden sie ein neues zu Hause im Pfaffengut Plauen. Das dort ansässige Vogtländische Umwelt- und Naturschutzzentrum hat als Teil seiner Ausstellung einen Erlebnispfad zum Thema "Europäische Wildkatze" angelegt. Und in das dazugehörige Gehege zogen nun die beiden Tiere aus Oberrabenstein. Diese sind im April 2020 geboren und waren der erste Nachwuchs des neuen Zuchtpärchens im Wildgatter. Der Tierpark Chemnitz und das Wildgatter Oberrabenstein waren gerne dazu bereit, die beiden Tiere an das Zentrum abzugeben. Bildungsarbeit ist auch eine Kernaufgabe zoologischer Einrichtungen. Und diese gilt es auch in anderen Einrichtungen zu unterstützen.
erschienen am 03.06.2021